Cuttermesser von Bessey
Spitzenköche werden mit dem Begriff Cuttermesser wenig anzufangen wissen – es sei denn, sie haben die Auslegeware im Restaurant selbst in die korrekte Passform gebracht. Denn der profane Name für dieses Werkzeug lautet häufig Teppichmesser, und es ist folglich zuerst im Hand- und Heimwerkerbereich zu finden. Kleinere Ausführungen der Cuttermesser kommen im Modellbau zum Einsatz.
Wechsel- und Abbrechklingen
Bei der häufigsten Bauform tritt nur die Klingenspitze eines Cuttermessers in dreieckiger Form aus dem Griff hervor, was die Verletzungsgefahr etwas reduziert. Ist die Klinge so weit abgenutzt, dass sie nicht mehr verwendbar ist, dann gibt es – je nach Ausführung – mehrere Möglichkeiten: Bei symmetrisch aufgebauten Doppelklingen wird der hohle Messergriff geöffnet und die so genannte Trapezklinge umgedreht, so dass nun das andere, scharfe Ende vorne herausragt. Ist auch dieses stumpf geworden, wird die Klinge ganz gegen eine neue ersetzt. Als Alternative dazu haben Abbrechklingen inzwischen weite Verbreitung gefunden. Bei ihnen sitzt eine ganze Reihe von kurzen Klingen hintereinander im Griff, und ein unbrauchbar gewordenes Exemplar wird an einer Sollbruchstelle abgeknickt und weggeworfen. Im Griff befindet sich ein Schieber, mit dem eine frische Klinge nach vorne befördert wird. Speziell für das Teppichschneiden werden Hakenklingen angeboten.
Auf Sicherheit achten
Eine anderen Cuttermesser-Ausführung hat eine runde Klinge in Form einer Scheibe, mit der man über den zu schneidenden Gegenstand rollt. Da die Spitze fehlt, ist ein solches Messer etwas sicherer zu handhaben. Das Gefährdungsrisiko bei Cuttermessern ist erheblich. In mehreren Quellen ist von hohen Unfallzahlen die Rede, und in Australien ist die Abgabe nur Personen erlaubt, die älter als 18 Jahre sind. Beim Abbrechklingen-System sollte man darauf achten, dass die Klinge nur so weit herausgeschoben wird, wie es unbedingt nötig ist. Das Tragen von dicken Arbeitshandschuhen mindert das Risiko von Schnittverletzungen, verringert allerdings auch das Feingefühl, wenn eine präzise Führung des Werkzeuges gefragt ist.
Brüder Mannesmann Unimesser 60100
Auch bessere Produkte erschwinglich
Als Urheber des Begriffs Cuttermesser gilt der US-Werkzeughersteller Stanley, der anfangs auch die Patente hielt und immer noch zu den führenden Anbietern dieser Art von Werkzeug gehört. Abbrechklingen kamen erstmals Ende der 50er Jahre auf den Markt. Cuttermesser sind überwiegend für weniger als 10 EUR zu haben, und bei vielen Produkten handelt es sich um Wegwerfartikel. Ein Schärfen der Klinge ist nicht vorgesehen, der Nachkauf von Ersatzklingen ist problemlos möglich. Ob sich für die seltene Nutzung im Heimwerker-Bereich die Ausgabe eines zweistelligen Betrages lohnt, ist eine individuelle Entscheidung. In Vergleichstests von Fachmagazinen kommen auch Cuttermesser von Low-Budget-Handelsmarken ordentlich weg, etwa das
Brüder Mannesmann Unimesser 60100. In den Punkten Ergonomie/Griffigkeit, Verarbeitungsqualität und Lebensdauer sind die teureren Exemplare von Stanley, Wolfcraft, Bessey Hazet aber überlegen, sie bleiben mit rund 15 bis 25 EUR überdies im erschwinglichen Bereich.
Die Cuttermesser für Bastelarbeiten sind um einiges kleiner und ähneln in ihren Abmessungen und der Handhabung einem Skalpell. Sie dienen dem Schneiden von Papier oder dem Entgraten von Plastik-Modellbausätzen. Auch bei ihnen lässt sich zwischen Abbrech- und Wechselklingen unterscheiden. Mehr als ein einstelliger Betrag muss für sie üblicherweise nicht angelegt werden.