Das Wichtigste auf einen Blick:
- Faszientraining soll die Muskulatur lockern und verklebte Faszien lösen, aber auch Muskelbeschwerden und Verspannungen lindern.
- Profi-Sportler versprechen sich durch Faszientraining eine Förderung der Leistungssteigerung.
- Faszienrollen gibt es in verschiedenen Härtegraden
- Der Nutzen von Faszientraining ist umstritten.
Worauf achten Testmagazine bei Faszienrollen?
Inhaltsstoffe und Funktionalität sind die entscheidenden Schlagwörter, wenn professionelle Tester Faszienrollen bewerten. Einerseits gilt es festzustellen, ob die Rollen umstrittene oder gar giftige und krankheitserregende Schadstoffe enthalten. Andererseits muss eine einwandfreie Funktionalität des Trainingsgerätes gegeben sein. Hierbei liegt das Augenmerk der Tester auf Punkten wie der Belastbarkeit des Produkts oder der Qualität von Trainingshinweisen. Die Bestenliste der Tests wird nach wie vor von der Marke Blackroll angeführt, die sich durch hohe Qualitätsstandards und jahrelange Erfahrung als Marktführer etabliert hat. Aber auch andere Hersteller können in puncto Materialqualität, Schadstofffreiheit und Übungsanleitungen überzeugen.Entscheidend ist in den Testberichten aber vor allem auch der durch Studien belegbare Nutzen. Denn obgleich es massenhaft positive Praxiserfahrungen von Sportlern und Therapeuten gibt, ist die Studienlage dünn und die wissenschaftlichen Beweise für den Nutzen einer Faszienrolle sind gering. So stuft beispielsweise Öko-Test in ihrem letzten Faszienrollen-Vergleichstest den Nutzen aller untersuchten Rollen als „wenig überzeugend“ ein.
Was bewirkt Faszientraining?
Faszien, ein Teil des menschlichen Bindegewebes, sind normalerweise geschmeidig und elastisch. Allerdings kann es aufgrund von Bewegungsmangel und anderen Faktoren dazu kommen, dass das Fasziengewebe leidet. In diesem Zusammenhang spricht man häufig von verklebten Faszien. Folgen können Bewegungseinschränkungen jeglicher Art, Verspannungen und Schmerzen sein. Durch das Training mit einer Faszienrolle kann man diesen Problemen gezielt entgegenwirken und zahlreiche positive Resultate erzielen:
- ausreichende Hydration der Faszien und somit hohe Elastizität
- beschleunigte Regeneration der Muskulatur nach dem Training
- erhöhte Beweglichkeit durch Lösen von Verklebungen der Faszien
- Schmerzlinderung
- verbesserte Blutzirkulation
- Hautstraffung
- Entspannungseffekt durch Selbstmassage
Was ist beim Kauf einer Faszienrolle zu beachten?
Grundsätzlich unterscheiden sich Faszienrollen in drei Punkten: Härtegrad des Materials, Oberflächenstruktur der Rolle und die Größe bzw. Form. Faustregel für die ideale Härte der Faszienrolle: Je besser trainiert man ist, desto härter darf die Rolle sein. Die meisten Hersteller bieten die Trainingsgeräte in einer weicheren Ausführung, in einer mittelharten Standardversion und mit besonders hohem Härtegrad an.Ist man sehr schmerzempfindlich, besonders verspannt oder treibt eher selten Sport, bietet sich der Kauf einer weichen Faszienrolle an. Sie hat den Vorteil, dass sie etwas nachgibt und der Druck so geringer erscheint. Die mittelharte Standard-Rolle ist die richtige Wahl für alle, deren Schmerzempfinden nicht übermäßig stark ausgeprägt ist und die sich auch von einer kurzen Eingewöhnungsphase nicht abschrecken lassen. Regelmäßiger Sport ist für diesen Härtegrad ebenfalls eine gute Voraussetzung. Die harten Faszienrollen, die häufig den Namenszusatz „Pro“ enthalten, sollten in Betracht gezogen werden, wenn eine besonders intensive Behandlung der Faszien erwünscht ist und bereits Erfahrungen mit weniger harten Rollen vorhanden sind. Leistungssportler greifen häufig zu dieser Ausführung.
Faszienrollen-Erhöhungen und -Vertiefungen sollen die Massagefunktion verstärken, die Durchblutung stärker anregen und durch die punktuelle Belastung die Tiefenmuskulatur und die tiefen Faszien gezielter bearbeiten.
Neben den großen Rollen, die sich in der Breite meist am menschlichen Rücken orientieren, gibt es auch kleinere Rollen, die für bestimmte Körperstellen wie die Unterarme oder den seitlichen Nacken besser geeignet sind. Mit Massagebällen kann sehr punktgenau gearbeitet werden. Massagerollen oder Doppelbälle mit einer mittigen Aussparung sind bei Rückenübungen besonders schonend für die Wirbelsäule, da kein Druck mehr auf sie ausgeübt wird.