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Worauf achtet die Fachpresse bei der Bewertung von natürlichen Gesichtscremes?Da der Begriff „Naturkosmetik“ nicht geschützt ist, darf ihn jedes Kosmetikprodukt tragen - unabhängig von seinen Inhaltsstoffen. Um tatsächliche Naturkosmetik von grünen Marketing-Strategien unterscheiden zu können, gibt es verschiedene Naturkosmetik-Labels. Diese sind nicht staatlich kontrolliert, aber eine gute Orientierungshilfe für Verbraucher: Nur Produkte, die bestimmten Ansprüchen an Natürlichkeit und Bio-Anteil genügen, dürfen ein Siegel von Natrue, BDIH oder Ecocert tragen. Kosmetikprodukte mit natürlicher Aufmachung, aber ohne Zertifikat, müssen diese Anforderungen nicht erfüllen.
Fachmagazine achten also genau auf die Natürlichkeit der Inhaltsstoffe und darauf, ob diese nachweisbar aus biologischem Anbau stammen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Konkurrenzfähigkeit der zertifizierten Produkte. Sind sie genauso ansprechend, pflegend und streichzart wie Produkte ohne Siegel? Ihnen fehlen schließlich synthetische Emulgatoren, Duftstoffe und erdölbasierte Kunststoffe, die die Anwendung angenehmer machen.
Die Stiftung Warentest stellt fest: Zertifizierte Produkte stehen den konventionellen Cremes in den Punkten Pflege und Anwendung in nichts nach. Der Vergleichstest bestätigt außerdem die Aussagekraft der Naturkosmetik-Siegel - alle Produkte erfüllen die Standards ihrer Zertifizierung. Verbesserungsfähig hingegen sind die Nachweise der Herkunft von Bio-Inhaltsstoffen.
„Synthetische Stoffe in der Creme? Wer das nicht haben will, findet gute Naturkosmetik. Manch konventionelle Creme sieht grüner aus, als sie ist.“
Was wurde getestet?
Im aktuellen Vergleichstest untersuchen die Tester der Stiftung Warentest 14 Gesichtscremes mit Bio-Inhaltsstoffen. Davon sind 9 Cremes als Naturkosmetik zertifiziert, 5 konventionelle Cremes werden mit einem natürlichen Image vermarktet.Die Beurteilung der Bewertungskriterien Feuchtigkeitsanreicherung, Anwendung und Hautgefühl und Nutzerfreundlichkeit der Verpackung erfolgte unter anderem mithilfe von je 20 Testpersonen. Die Bewertungskriterien Kritische Duftstoffe und Mikrobiologie Qualität wurden im Labor untersucht, Deklaration und Werbeaussagen beurteilten 3 Fachleute mit besonderem Fokus auf die Nachweisbarkeit der Herkunft eines wichtigen Bio-Inhaltsstoffs.
Die Qualitätsurteile reichten von „Gut“ bis „Mangelhaft“. Von den 14 Gesichtscremes sind 8 „gut“, 4 Cremes sind „befriedigend“ und 2 Produkte fallen durch, da sie nicht ausreichend vor Verkeimung geschützt sind. Weitere Abwertungen erfolgten im Bereich Deklaration und Werbeaussagen, zum Beispiel wenn die Herkunft eines Bio-Inhaltsstoffes nicht oder nur lückenhaft belegt werden konnte.