Das Wichtigste auf einen Blick:
- alle mit guter Basisausstattung, bei Spezialwerkzeugen aber uneinheitliches Ausstattungsniveau
- brauchbare Sets für regelmäßig anfallende Wartungs- und Reparaturaufgaben schon ab 100 Euro
- Rundum-sorglos-Pakete sind rar: stetiges Nachrüsten des Werkzeugkits erforderlich
Wie gehen Testmagazine bei der Bewertung von Fahrrad-Werkzeugsets vor?
Die Kriterienkataloge der Fachmagazine decken sich weitgehend, die Quadriga aus Werkzeugvielfalt, Materialqualität, Fertigungspräzision und Handhabung ist testübergreifend zum festen Kanon geworden. Startpunkt ist immer eine "Must-have"-Liste an Werkzeug, MountainBIKE definiert sie sogar für verschiedene Preisklassen. Anschließend muss sich jedes Set in einem Praxischeck auf einem Werkstattparcours beweisen. Die Messschieber-Prüfung enttarnt geringste Ungenauigkeiten bei der Fertigung. Schon kleine Schlampereien machen einen Maulschlüssel unbrauchbar, da die Kraft nicht optimal auf die Schraube übertragen werden kann. Einen besonderen Schwerpunkt setzen die Tester von Aktiv Radfahren auch auf die Qualität des Koffers sowie eine möglichst kompakte und leichte Ausführung – entscheidend bei häufiger Nutzung oder Mitnahme im Reisegepäck.Wie schneiden die getesteten Werkzeugkoffer ab?
Unsere Produktübersicht enthält alle von einschlägigen Fachmagazinen getesteten Produkte, die sich bemerkenswerterweise im oberen Teil des Notenspektrums bündeln; die schlechtesten stauben immer noch ein Befriedigend ab. Abwertungsgründe sind meist in der Ausstattung zu finden. Im Detail legen die Magazine die Messlatte unterschiedlich hoch: Roadbike strafte in seiner Ausgabe 2/2017 alle getesteten Sets ab, weil eine Flachzange fehlte, während Aktiv Radfahren flächendeckend Punkte wegen dürftiger Garantieleistungen abzieht.Zu den Popularitätsgaranten zählen hingegen Sets im klassischen Werkzeugkastenformat wie bei Xtreme oder Procraft, weil sie Platz für neues Werkzeug bieten – eine Eigenschaft, die sie mit den Rolltaschen teilen, die unter dem Gesichtspunkt der Handhabung jedoch mit Skepsis beäugt werden: zu leicht kann das Werkzeug herausfallen.
Preislich bestehen enorme Unterschiede, die Kostenspanne erstreckt sich über mehrere Hundert Euro. Teure bringen nicht zwangsläufig auch die beste Ausstattung mit und umgekehrt: Selbst günstige Sets überraschen zum Teil mit einer gut aufgestellten Werkzeugarmada und bringen es im Reparaturparcours der Testwerkstatt auch in allen anderen Disziplinen auf ein beachtliches Punktekonto.