Das Wichtigste auf einen Blick:
- No-Name-Papiere so gut wie Markenpapiere
- quellbares Papier schützt Farben am besten
- mikroporöses Papier dagegen trocknet viel schneller
- es gibt beide Sorten in matt oder hochglänzend
- Fine-Art-Papier ist immun gegen Vergilben und Säure
Was sagen Tester zu Fotopapieren?
Eines erkennt man sofort, wenn man die Tests zu den teuren Fotopapieren studiert: Sie lohnen sich in der Regel auf jeden Fall. Denn gewöhnliches Office-Papier eignet sich wirklich nur für den Druck von Dokumenten. Will man Fotos zu Papier bringen, hat man es mit ausfransenden Kanten zu tun. Das liegt daran, dass die Feuchtigkeit auch von benachbarten Papierzellen aufgezogen wird. Zudem verursacht die Tinte, wenn sie großflächig aufgetragen wird, dass sich das dünne Papier wellt. Daher verwendet man Fotopapier, welches eine wasserfeste Schutzschicht aufweist, sodass sich das Trägerpapier nicht vollsaugen kann.
Da die meisten Hersteller von Druckern eigenes Spezialpapier anbieten, das angeblich als einziges die volle Leistung aus ihren Geräten zu kitzeln weiß, sind insbesondere die Tests generischer Fotopapiere von Interesse. Die schneiden nämlich in der Regel nicht schlechter ab, sind also eine deutlich preiswertere Alternative. Interessant sind zudem die Vergleiche zwischen Papieren mit quellender Oberfläche und solchen mit mikroporöser, denn nicht für jede Anwendung eignen sich beide Papiertypen gleichermaßen. Schade ist, dass Tests von Fotopapieren ausgesprochen selten sind: Im Schnitt beschäftigen sich selbst Druckermagazine nur alle fünf Jahre einmal mit diesem Thema.
Was ist besser: Quellbares oder mikroporöses Fotopapier?
Früher bestand die Barriereschicht der quellbaren Fotopapiere aus Gelantine. Heute verwendet man in der Regel Polymere. Diese Beschichtung quillt durch die Tinte auf, nimmt jedoch durch Verdunstung der in der Tinte enthaltenen Flüssigkeit wieder an Volumen ab, während die Farbpartikel auf der Oberfläche verbleiben. Die Trockenzeit der quellbaren Papiere variieren zwischen einigen Minuten bis zu 24 Stunden. Ist das Fotopapier noch nicht vollständig getrocknet, können schnell Druckstellen oder Kratzer auftreten. Jedoch eignet sich nicht jede Tinte. Statt Pigmenttinte sollte man DYE-Tinte verwenden, in welcher die Farbstoffe gelöst wurden.
Bei der mikroporösen Beschichtung kommt als Sperrschicht ebenfalls eine PE-Folie zum Einsatz, die jedoch aus Kieselsäure besteht. Bei diesem Spezialpapier wird die Tinte durch Kapillarwirkung eingesaugt und auf mikroskopischen Glaskügelchen abgelagert. Die Oberfläche fühlt sich sofort trocken an, dennoch sollte man einen Moment warten. Da allerdings auch Gase in die Trägerschicht eindringen können, genießen die Farbpigmente nicht den selben Schutz wie beim quellbaren Fotopapier.
Gibt es auch Fotopapier für Laserdrucker?
Fotopapier kann tatsächlich sowohl mit geeigneten Laser- als auch mit Tintenstrahldruckern bedruckt werden. Beim Tintenstrahldruck kommen die Tintentropfen auf die Papier-Oberfläche. Der Druck trocknet schnell. Beim Laserdruck wird der Toner mittels elektrostatischer Ladung auf das Papier übertragen und mit Druck und Hitze fixiert. Daher müssen diese Papiere bis zu einem gewissen Grad hintzebeständig sein. Vor allem Farbdrucke sollen mit diesem Verfahren sehr gut gelingen.
Welche Papierstruktur wirkt am besten: Hochglanz oder matt?
Während bei einer glänzenden Oberfläche die Farben besonders knackig kommen, spiegelt es mehr die Umgebung wieder und Fingerabdrücke sind sofort sichtbar. Matte Fotopapiere hingegen können mitunter etwas kraftlos und fad wirken. Seidenmatte Fotopapiere bilden einen Mittelweg. Fotopapiere sind dicker als normale Office-Papiere. Man sollte sich vorher erkundigen, bis zu welcher Dicke der Drucker das Papier aufnehmen kann. Oftmals ist bei 300 g/m² Schluss. Die meisten Papiere sind einseitig bedruckbar. Wer allerdings Broschüren herstellen will, wird auf beidseitig bedruckbares Fotopapier zurückgreifen.
Was ist sogenanntes Fine-Art-Papier?
Fine-Art-Papiere weisen häufig keine Sperrschicht auf. Man sollte daher einige Tests durchführen. Durch ihre häufig raue Oberfläche kann ein Drucker mitunter Probleme haben und Schmierspuren verursachen. Dann hilft es, zwischendurch wieder glatte Papiere einzuführen. Fine-Art-Papiere sind haltbarer, da sie lignin- und säurefrei sind. Sie können daher weder durch Lichteinstrahlung vergilben, noch durch Säure zerfressen werden. Papier wird häufig mit optischem Aufheller behandelt, damit es hochweiß ist. Manche Fine-Art-Papier-Hersteller verzichten auf den Aufheller und bringen naturweißes Papier auf den Markt. Die Optik und Haptik der Inkjet-Barytpapiere zum Beispiel entsprechen dem traditonellen Baryt-Papier vergangener Tage. Als Sperrschicht des speziellen Fine-Art-Papiers dient Bariumsulfat, was für cremig-weiße und samtig-schwarze Töne sorgt.