Das Wichtigste auf einen Blick:
- dämpfen bei einem Sturzes die Wucht des Fallens
- bilden mit Klettergurt und -helm die Klettersteig-Basisausrüstung
- unerlässliches Equipment beim Klettersteiggehen
- neue Norm der Klettersteigsets von 2017 schließt Sicherheitslücken
Klettersteigsets im Test: Worauf achten die Testmagazine?
Bei einem Produkt, das im Fall der Fälle Leben retten soll, achten die Tester natürlich zuallererst auf die Sicherheit. Hier zählen eine saubere Verarbeitung und hochwertige Materialien des Dämpfers, der Bandschlingen-Arme und der Karabiner. Auch klar ersichtliche Angaben zum Nutzergewicht werden positiv vermerkt.Ebenfalls entscheidend für ein gutes Abschneiden bei den Experten sind Komfort und Handling. Meist muss das Klettersteigset erst eine Weile im Rucksack transportiert werden, bis man den Zustieg zum eigentlichen Klettersteig absolviert hat. Geringes Gewicht und kleines Packmaß sind daher von Vorteil.
Die Zeitschrift Alpin hat sich in ihrem Praxistest mit zehn Klettersteigsets vor allem auf die Handhabung konzentriert und das Edelrid-Set Cable Comfort 2.3 zum Testsieger erklärt. Beim Einbinden, also dem Verbinden des Klettersteigsets mit dem Klettergurt, kann eine zu kurze Einbindeschlaufe störend sein, da man das Set nur schwer hindurchzwängen kann. Ist die Schlaufe zu lang, hängt das Set störend weit herunter. Besitzen die Karabiner eine große Öffnung, lassen sich bequem öffnen und liegen zudem gut in der Hand, erleichtern sie das Ein- und Umhängen am Steig und sorgen für mehr Sicherheit. Eine großzügige Reichweite des Sets – idealerweise so lang wie die Spannweite des Nutzers – führt genauso zu Bestnoten wie ein wirkungsvoller Wirbel am Dämpfer, der ein Verdrehen der Set-Arme effektiv verhindert.
Es gibt eine neue Norm für Klettersteigsets – was bedeutet das?
Nach Sicherheitslücken bei der alten Norm für Klettersteigsets und umfangreichen Rückrufaktionen der Hersteller trat Mitte 2017 eine neue, überarbeitete Norm in Kraft. Die Prüfverfahren wurden erweitert und verfeinert. Klettersteigsets nach der neuen Norm gewährleisten nun auch eine besonders sichere Anwendung für sehr leichte und sehr schwere Nutzer. Die Sets der alten Norm, welche sich bereits im Handel befinden, werden weiterhin verkauft und können von Klettersteiggehern mit einem Gewicht zwischen 50 und 90 Kilogramm auch bedenkenlos gekauft werden. Käufer mit einem Gewicht von mehr als 90 Kilo sollten sich bei einem Set nach der alten Norm informieren, bis zu welchem Gewicht es geeignet ist oder direkt zur neuen Norm greifen. Dies gilt auch für Kinder oder sehr leichte Kletterer zwischen 40 und 50 Kilogramm. Ist auf dem Produkt nicht vermerkt, ob es sich um die aktuelle Norm von Klettersteigsets handelt, kann man diese Information im Fachhandel oder beim Hersteller erfragen.Wie viel kostet ein ordentliches Klettersteigset?
Die Preise für ein gutes Klettersteigset variieren von Hersteller zu Hersteller und je nach Ausführung. Modelle der führenden Hersteller wie Edelrid, Salewa oder Petzl liegen bei etwa 70 bis 100 Euro. Speziell für Neulinge beim Klettersteiggehen werden im Internethandel Komplettpakete angeboten, die neben einem Klettersteigset auch einen Kletterhelm und einen Klettergurt beinhalten. Die Preise liegen hierbei zwischen 100 und 150 Euro.Vom Kauf gebrauchter Klettersteigsets, um ein paar Euro zu sparen, raten wir nachdrücklich abz. Es lässt sich nicht nachvollziehen, wie häufig das Set benutzt wurde und wie lange es somit noch Sicherheit garantieren kann. Es lässt sich ebenfalls keine Aussage darüber treffen, ob das Set eventuell falsch gelagert wurde und somit an Wertigkeit verloren hat oder ob es gar bei einem Sturz nicht aufgegangen ist. Im wahrsten Sinne des Wortes wäre hier unter Umständen am falschen Ende gespart.