ALPIN prüft Klettersteigsets (5/2017): „Altes Eisen?“

„Klein, leicht, einfach in der Bedienung und eher unauffällig: Das Edelrid Cable Comfort 2.3 ist kein Marktschreier. Aber es überzeugt auf ganzer Linie, ohne sich durch Gimmicks in den Vordergrund zu spielen. Schnell avancierte es zu Testers Liebling, unabhängig davon, ob es Experten oder Anfänger waren.“

„... fällt vor allem durch seine riesigen Karabiner auf. Die sehen zwar nicht unbedingt stylisch aus, funktionieren aber in der Praxis super, auch mit kleinen Händen. Die Finger sind weit weg von der Karabiner-Öffnung. Außerdem ist das Stubai mit nicht mal ganz 500 g eines der leichtesten Sets im Test und zudem noch recht preiswert. Für jeden, der nicht oberste Priorität auf Optik legt, eine gute Wahl.“

„... ist ein Set für Klettersteiggeher, die auf Nummer sicher gehen wollen. Mit dem dritten Arm ‚Ferrata.Bloc‘ bleibt man bei einem Sturz dort hängen, wo man sich gerade befindet (solange das Klettersteigseil recht straff gespannt ist). Im Handling sind drei Arme aber doch recht umständlich und zeitaufwendig, weshalb man sie nicht allzu viel verwenden wird. Toll sind die Plastikkappen an den Karabinern.“

„Camp hat fast etwas von einem Designer-Set, so aufgeräumt kommt es daher. Die Karabiner gehören zu den besten, das Set ist nicht zu teuer, die Reichweite für die meisten ausreichend und das Gewicht recht niedrig. Ein Set, bei dem man nicht viel falsch machen kann.“

„Die Karabiner des CT-Sets haben zwar eine große Öffnung, allerdings greift man den Karabiner so, dass der Finger einen Teil der großen Öffnung wieder zunichte macht. Trotz allem sind die CT-Karabiner mit die wertigsten im Test und lassen sich gut einhängen. In die große Metallöse der Armbefestigung lässt sich auch noch einfach eine kurze Selbstsicherung einhängen. Lediglich die Spannweite könnte besser sein.“

„Das Mammut fällt durch drei Faktoren besonders auf: Das niedrige Einstiegsgewicht (30 kg) für Nutzer (was wir leider nicht überprüfen konnten), den halb versteckten Wirbel und die schönen Karabiner. Leider treten im Gebrauch aber vor allem mit den sich in sich selbst verdrehenden Armen Probleme auf. Und auch die nutzbare Öffnungsweite der Karabiner ist unterm Strich recht gering.“

„Das Kong KKL ist ein Klettersteig-Set in Y-Form mit elastischem Gurtband zu 20 mm (Mindestlänge 70 cm - max. 95 cm) und Verbindungsstücken Tango mit Doppel-Sicherheitsschnapper. Mit Schwerlast-Nähten und dank der Klett-Hülle leicht zu inspizierendem Fangstoßdämpfer.“

„Petzl tritt noch mit dem Set zum Test an, das es so seit Jahren gibt. Das merkt man: Das Scorpio kann mit den guten anderen Sets nicht mithalten, die Karabiner sind nur ‚Standard‘, die Reichweite ist gering, der Bandfalldämpfer groß. Das wird sich bei Petzl mit dem Inkrafttreten der neuen Norm ändern, da wird ein komplett neues Set auf den Markt kommen.“

„... Die Bandaufroller sind klasse, die Karabiner ebenso. Aber an dem Griff der Handballensicherung ist uns im Gebrauch am Klettersteig ein Steg gebrochen. Das Set ist zwar für den Rest des Klettersteiges noch nutzbar und tut auch seine Arbeit, trotzdem darf das an einem Ausrüstungsteil, das einem ggf. vor dem Absturz bewahren soll, nicht vorkommen.“

„Das Tofana von Singing Rock ist ein Basis-Klettersteig-Set, das Kontrastfarben an den beiden Armen hat. Das fällt zum einen auf, zum anderen hilft es, kein totales Verdreh-Chaos in die beiden Enden zu bekommen. Ansonsten ist das Tofana vor allem leicht und preiswert. Ähnlich wie bei anderen Basis-Sets können die Karabiner in Sachen Handling nicht mit den Top-Produkten mithalten.“