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Wer unterwegs Musik hört, tut das mehr und mehr mit seinem Handy. Fast jedes Mobiltelefon besitzt heutzutage einen integrierten MP3-Player; die meisten sind darüber hinaus mit einem Speicherkartenslot ausgestattet, der das herkömmliche Abspielgerät gänzlich überflüssig macht. Wer will schon zwei Geräte in der Tasche mit sich herumtragen, während eines es genauso tut? Der Markt für alleinige MP3-Spieler ist durch dieses Phänomen stark dezimiert worden. Einzig Apple hat mit seinen iPods eine nach wie vor starke Marke; Sonys Walkmen, Begründer der ganzen Gattung, sind weitgehend verdrängt, und selbst die aktuellen Modelle reichen bei den Verkaufszahlen bei weitem nicht an die des Riesen Apple heran. Mit dem Trend zum Handy als Allheilmittel geht jedoch oft auch einiges verloren, was MP3-Player bieten können: Da wäre zunächst die Menüführung, die bei vielen Mobiltelefonen nicht annähernd so komfortabel ausfällt, wie bei einem allein darauf ausgelegten Abspielgerät. Doch auch Klangprozessoren erfahren nicht mehr notwendigerweise die gleiche Aufmerksamkeit, und so kann es sein, dass ein Handy klangtechnisch mittelmäßig ist – was natürlich auch bei MP3-Playern passieren kann. Selbst dem Marktbeherrscher iPod wird bisweilen nachgesagt, sein Klang sei nicht so gut wie sein Erfolg es suggeriert. Das Klangerlebnis wird maßgeblich von der tatsächlichen Schallquelle, ganz überwiegend also Kopf- bzw. Ohrhörer, mitbestimmt. Die mitgelieferten Exemplare allerdings sind meist nicht genug, das Potenzial der Quelle auszureizen. Die gute Nachricht ist für Audiophile, dass man sich auch teurere, klanglich wesentlich versiertere Modelle nachkaufen kann, was jedoch meist mit einem ordentlichen Zusatzbetrag quittiert wird. Der Klangliebhaber muss also zusätzlich investieren, um seinen Ohren nur feinste Klänge zu bieten, und auch eventuell unzureichend erscheinende Quellen wie ein günstiges Handy zum potenten Soundlieferanten zu machen. Nun sollen dies weder empfindliche Drahtbügelkopfhörer mit auf dem Ohr aufliegendem Hörer sein, noch das ganze Ohr und den ganzen Kopf umfassende Studio- oder DJ-Hörer, die für unterwegs weniger geeignet sind. Der beste Kompromiss heißt hier ganz klar In-Ear. Eine Bauart, die sich durch große Kompaktheit auszeichnet, durch gleichzeitigen Schutz vor Außengeräuschen sehr effizient und schonend zum Ohr ist und nebenbei so nah am menschlichen Hörorgan sitzt, dass das Klangpotenzial, gerade im Bassbereich, wesentlich höher ist als bei herkömmlichen Ohrhörern, sogenannten Ear-Buds. Durch die Platzierung direkt im Gehörgang ist nebenbei auch der Sitz meist fester, sodass man sich etwa beim Joggen nicht ständig Sorgen über die Neufixierung der Stöpsel machen muss. Dass es auch bei In-Ears Qualitätsunterschiede gibt, ist eine Sache der Selbstverständlichkeit. Viele Hersteller liefern sie heutzutage schon mit, doch handelt es sich dabei meist um die günstige Variante. Einen besseren Klang erhält man schon bei Modellen von 30 bis 50 Euro; wer allerdings auf wirklich guten Sound steht, ist mit 100 Euro im Geschäft. Hörer dieser Klasse bieten zumeist neben ihrem besseren Klang auch eine größere Auswahl an verschiedenen Passstücken, Reinigungswerkzeuge, Taschen, die die Kleinode vor allerhand Schaden bewahren, und anderes Zubehör. Wir haben uns 4 Exemplare dieses Segments angesehen, um eine kleine Auswahl zu vergleichen und zu bewerten. Es handelt sich dabei um den ‚Aurvana InEar2‘ von Creative, den Westone ‚1‘, den Monster Cable ‚Turbine‘ und zu guter Letzt den von Etymotic entwickelten Harman/Kardon ep710. Vorweg möchten wir uns bei Creative Labs, Westone und Monster Cable für die Bereitstellung der Testmuster bedanken (der Harman/Kardon kommt aus dem PCMasters-Bestand)!