ÖKO-TESTAusgabe: Nr. 3 (März 2013)Erschienen: 02/2013
Inhalt
Pedelecs werden immer beliebter. Doch Qualität hat ihren Preis. In unserem umfangreichen Praxistest entpuppten sich vor allem die günstigeren Modelle als echtes Sicherheitsrisiko. Beim Härtetest gingen Felgen und Speichen zu Bruch, bei einem Modell riss sogar das Sitzrohr an. Mit den Rädern von Kalkhoff und Daimler gibt es aber richtig ‚gute‘ Alternativen.
Was wurde getestet?
Im Blickfeld der Öko-Test standen zehn Pedelecs, die Bewertungen von „gut“ bis „mangelhaft“ erzielten, sowie vier Fahrradgriffe, die mit 3 x „sehr gut“ und 1 x „befriedigend“ bewertet wurden .
Die Bewertung der Elektro-Fahrräder basierte zu 80 Prozent aus den Ergebnissen der Praxisprüfung und zu 20 Prozent aus den Resultaten der Inhaltsstoffprüfung. Die Fahrradgriffe wurden ausschließlich auf bedenkliche Inhaltsstoffe geprüft.
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„Das Kalkhoff Impuls 8 C überzeugt mit starker Akkuleistung und kräftiger Unterstützung. Hier gibt es kaum etwas zu meckern. Auch der Rücktritt ist in Ordnung. Leider wurde bei der Bedienungsanleitung gespart. Das Produkt kam nur mit Kurzversion und Windows-beschränkter CD. Äußerst unpraktisch. Laut Maschinenrichtlinie muss die Betriebsanleitung ‚in Papierform‘ vorliegen. ...“
1
smart E-Bike - SRAM i-Motion 3 (Modell 2012)
Motor-Typ: Hecknabenmotor
Akku-Kapazität: 423 Wh
„gut“
„Das Smart E-Bike kommt aus der Schmiede der Kleinwagentochter von Daimler. Der Akku ist in den Rahmen integriert. Ein Carbonziehrahmen übertragt anstelle einer Kette die Pedalkräfte vom Tretlager aufs Hinterrad. Auch in puncto Fahrsicherheit ist das Smart vorbildlich. Was zum perfekten Pedelec noch fehlt, sind eine bequeme Federung und der Gepäckträger.“
3
Pegasus Premio E - Shimano Nexus Inter 8 (Modell 2012)
Typ: E-Citybike
Motor-Typ: Mittelmotor
Akku-Kapazität: 288 Wh
„befriedigend“
„Das Pegasus Premio E ist komfortabel ausgestattet. Hydraulische Felgenbremsen stoppen das Tourenrad souverän. Praktisch ist die kurze Akkuladezeit. Kleine Schwächen haben wir aber auch gefunden: Im Test wurde ein deutlich erhöhter Spurversatz festgestellt, einhändiges Fahren klappt also nicht so gut. Außerdem ließ sich das Rücklichtkabel leicht lösen. ...“
„Das Flyer C5 Deluxe mit alupoliertem Rahmen hinterließ bei unseren Testfahrern einen glänzenden Eindruck. Ein ‚sehr gut‘ gab es unter anderem für die bequeme, aufrechte Sitzposition und die kräftig zupackenden Bremsen. Die Kennzeichnung könnte jedoch besser sein. So fehlten beispielsweise Angaben zur maximal möglichen Zuladung auf dem Produkt.“
„Eine eher lange Reichweite bei kurzer Akkuladezeit - das macht Spaß, auch wenn der Mittelmotor von Bosch verhältnismäßig wenig Unterstützung dazu gibt. Allerdings sollten die schwachen Bremsen des Kreidler Vitality Elite durch bessere ersetzt werden. Der Lack zerkratzt leicht. Das zulässige Gesamtgewicht ist knapp bemessen. ...“
„... Die erlaubte maximale Zuladung ist schön hoch. ... Bei Nässe ist die Bremsleistung zu lasch und für Schwergewichtige schon mal gar nicht ausreichend. Die Reichweite fällt eher kurz aus. Immerhin gibt der kanadische BionX-Motor ordentlich Unterstützung dazu. Jammerschade, dass er auch Schub gibt, wenn der Fahrer aufs Pedal steigt oder die Tretkurbel an den Ständer kommt. ...“
„Schon das Fahrgefühl ist beim Volks-E-Bike nicht so prickelnd. Der Antrieb setzt erst nach längerem Treten ein, der Motor pfeift etwas. In Kurven wirkt das Gefährt schwerfällig. Der Rücktritt ist schwach. Die beiden Akkus erreichen zusammen nicht die Reichweite eines einzelnen Durchschnittsakkus im Test.“
6
Kettler Obra Light - Shimano Nexus 8-Gang (Modell 2012)
Motor-Typ: Mittelmotor
Akku-Kapazität: 288 Wh
„mangelhaft“
„Das Kettler Obra Light ist nur dem Namen nach ein Leichtgewicht unter den Pedelecs. Leider geht der Leichtbau auf Kosten der Stabilität: Riss im Sitzrohr auf dem Rollenprüfstand. Die Tester bemängelten zudem eine erhöhte Sturzgefahr, da das rechte Pedal in Kurven auf dem Boden aufsetzen kann.“
6
Winora F1 - Shimano Alivio 9 (Modell 2011)
Typ: E-Citybike
Motor-Typ: Hecknabenmotor
Akku-Kapazität: 288 Wh
„mangelhaft“
„Beim Winora F1 verläuft die Kette zu schief und macht öfters den Abflug. Die laschen Bremsen lassen sich relativ schwer betätigen. Durch den starken TranzX-Motor an der Hinterradnabe kommt man nicht so leicht ins Schwitzen. Dafür muss man dann aber bei der Reichweite Abstriche machen.“
„Das Vorderrad des Giant Twist Lite Power dreht beim Beschleunigen regelmäßig durch - nichts Ungewöhnliches bei hecklastigen Modellen mit Frontantrieb. Noch schlimmer wird's mit dem Gepäck hintendrauf. Gabel und Sattelstütze sind ungefedert. Im Dauertest hielt das Hinterrad den Belastungen nicht stand.“
4 Fahrradgriffe im Vergleichstest
1
CON-TEC Dura Kork
„sehr gut“
Die aus Kork und Kunststoff bestehenden Griffe sind erschwinglich und fielen im Labor nicht negativ auf. Es wurden keine bedenklichen Inhaltsstoffe im Produkt nachgewiesen. - Zusammengefasst durch unsere Redaktion.
Ohne Beanstandungen bei der Prüfung der Inhaltsstoffe blieben diese aus Kork und Kunststoff hergestellten Griffe von Ergon. Man muss jedoch etwas mehr ausgeben. - Zusammengefasst durch unsere Redaktion.
1
SQ-Lab 702
Bauart: Schraubgriffe
Einsatzzweck: City / Trekking
„sehr gut“
Auch wenn das Produkt komplett aus Kunststoff besteht, so wurde die Prüfung der Inhaltsstoffe doch mit Bravour bestanden. Die Tester konnten keinerlei problematische Stoffe feststellen. - Zusammengefasst durch unsere Redaktion.
4
XLC Woody II
„befriedigend“
In den Echtholzgriffen von XLC wurden Phthalate nachgewiesen. Im vorliegenden Fall handelte es sich um das reglementierte Diethylhexylphthalat (DEHP). Dieser Weichmacher gilt als fortpflanzungsgefährdend und ist zum Beispiel in Babyartikeln oder Kinderspielzeug komplett verboten. - Zusammengefasst durch unsere Redaktion.
Im Test: elf City-Modelle, darunter neun mit Mittelmotor und zwei mit Frontantrieb. Testumfeld: Geprüft wurden Fahrverhalten, Antrieb, Handling, Sicherheit und Haltbarkeit. Ein Billig-Stromer weist erhebliche Sicherheitsmängel auf.Teurer ist besserBestes E-Bike im Testfeld ist gleichzeitig das teuerste: das Flyer Gotour6 für knapp 4.000 Euro.
Testumfeld: Das Magazin „ElektroRad“ hat sechs aktuelle Touren-Pedelecs getestet, vom ultraleichten „Low-Assist“-Bike bis zum „SUV“-Stromer.Preistipp ist das Rockrider E-Actv 900 von Decathlon – erhältlich mit Einrohr-Rahmen und klassischem Herrenrahmen. Clou: Eine klassische Schaltung gibt es nicht, die Schaltarbeit