Set von Ortlieb
Erste-Hilfe-Sets sollen die notwendige Ausrüstung bereitstellen, wenn Verletzungen schnell vor Ort zu behandeln sind. Eine echte Auswahl allerdings hat man bei den fertigen Zusammenstellungen nur für den Trekking- und Zweirad-Bereich oder bei der Hausapotheke. Autofahrer hingegen können sich zwar für unterschiedliche Verpackungen entscheiden, doch der Inhalt eines Verbandskastens ist nach DIN 13164 festgelegt.
Für unterschiedliche Ansprüche
Bekannte Outdoor-Firmen wie Deuter, Vaude oder Tatonka liefern fertige Erste-Hilfe-Sets, die verschiedenen Anforderungen genügen. Es liegt auf der Hand, dass für eine kurze Fahrrad-Tagestour zu zweit, eine Kanu-Gruppenreise in heimischen Gefilden oder eine allein absolvierte Wildnis-Survival-Tour in Alaska jeweils spezielle Sets erforderlich sind.
Zwei sehr gute Sets für je 30 EUR
Ein gut getestetes, für viele Reisearten geeignetes Erste-Hilfe-Set ist das
First Aid Kit Dry M von Deuter, das 280 Gramm wiegt. Die Tasche misst 22 x 15 x 5 Zentimeter und besteht nach Herstellerangaben aus einem Material namens Taffeta Carbonite. Dank einer Polyurethan-Beschichtung und versiegelter Nähte ist der Inhalt wasserdicht verschlossen und übersteht Kanufahrten oder heftige Regenfälle. Außer Verbandsmaterial enthält das Deuter First Aid Kit Dry M eine Rettungsdecke und ein Dreieckstuch; im Test der Zeitschrift „Moutain Bike“ (Heft 10/2013) wurde es als „sehr gut“ bewertet. Das gleiche Urteil erhielt das vergleichbare
First-Aid-Kit medium von Ortlieb. Es besteht aus 2 Wundkompressen, einem Verbandspäckchen der Größe M, einer Mullbinde, 5 Metern Heftpflaster, Pflasterstrips, einem Paar Vinyl-Handschuhe, einer Rettungsdecke und einer mehrsprachigen Erste-Hilfe Anleitung. Wie beim Produkt von Deuter, so dient auch bei Ortlieb eine wasserdichte Tasche mit Rollverschluss dazu, den Inhalt zu schützen. Die Sets kosten um die 30 EUR.
Zielgruppengerechte Zusammenstellung
Ortlieb bietet zudem eine Reihe von Erste-Hilfe-Taschen an, die auf die Erfordernisse einer bestimmten Zielgruppe abgestimmt sind. Das Bike Kit High wurde in Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) abgestimmt und enthält neben der üblichen Grundausstattung u.a. eine Wundreinigungsbürste und einen Schlauchverband für Arm- und Beinverletzungen, während das First-Aid-Kit Kanu/Wassersport mit Blasenpflastern für die Hände und einer Beatmungsmaske bestückt ist.
Tatonka Mini
Tatonka von Mini bis Advanced
Ein weiterer namhafter Hersteller von Outdoor-Artikeln, der auch Erste-Hilfe-Sets führt, ist Tatonka. Das überschaubare
First Aid Mini ist mit Pflasterstrips, Verbandpäckchen, einer nicht haftenden Kompresse, einer Zeckenzange, einer Rolle Heftpflaster sowie zwei größeren elastischen Wundpflastern ausgestattet und für rund 15 EUR zu haben, die „Mountain Bike“ bemängelt allerdings das Fehlen von Schutzhandschuhen. Am üppigsten ist das First Aid Advanced ausgestattet, das sich nach Angaben von Tatonka an Tourguides oder Gruppenleiter richtet, 700 Gramm auf die Waage bringt und rund 100 EUR kostet.
Nicht immer fallen die Sets praxisnah aus. Was häufig fehlt, sind eine Pinzette zum Entfernen von Splittern oder Zecken, eine Schere zum Abschneiden von Pflastern und Verbänden und ein Mittel zur Wund-Desinfektion. Auch Gerätschaften, die auf den ersten Blick vielleicht nichts in einem Erste-Hilfe-Set zu suchen haben, können sich im Notfall als unverzichtbar erweisen. Eine sinnvolles Ergänzung ist daher zum Beispiel die Swiss-Card Lite von Victorinox, die außer kleinen Werkzeugen wie einer Pinzette, einer Klinge und einer Schere auch eine Lupe und eine LED-Lampe enthält.