Die passende Kanu-Ausrüstung hängt in erster Linie davon ab, welche Art von Boot man besitzt und auf welchem Gewässer man unterwegs sein wird. Auch die Dauer der Tour spielt für die Wahl des Zubehörs eine wichtige Rolle.
Wassersporthelm
Helm und Spritzdecke
Wildwasser-Kanuten benötigen einen passgenau und rutschsicher sitzenden Helm, der auf felsigen Passagen vor Kopfverletzungen schützt; er gehört auch beim Rafting dazu. Kajaks im Wildwasser-Einsatz werden mit einer Spritzdecke ausgerüstet, die das Eindringen von Wasser verhindert. Sie soll dicht am Körper anliegen, ohne einzuengen. Auch am Süllrand ist auf eine genaue Passform der Spritzdecke zu achten. Neopren ist unter rauen Bedingungen, bei denen mit einem Kentern zu rechnen ist, das bevorzugte Material. Spritzdecken sind aber auch für Tourenkanus erhältlich und bestehen dann meist aus dem dünneren und leichteren Nylon. Sie dienen dann nicht allein als Barriere gegen aufspritzendes Wasser, sondern sollen bei länger dauernden Fahrten auch verhindern, dass eventuell auftretender Regen das Boot und die Insassen durchnässt.
Mittel zum Lenzen
Für eine Tages- oder Wochendtour auf ruhigen Gewässern und bei absehbar schönem Wetter kann man sich eine Spritzdecke hingegen meist sparen. Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu Wassereinbrüchen gekommen sein, so lassen sich kleinere Mengen mit einem saugfähigen Spezialschwamm aufnehmen. Steht mehr Wasser im Rumpf, so kann eine Wasserschaufel das Problem lösen. Für schwierigere Fälle eignet sich auch eine Bilgenpumpe, am besten mit Fußbetrieb, da man die Hände womöglich braucht, um das Paddel zu halten.
Leistungsfähige Pumpe
Eine brauchbare Luftpumpe gehört bei Schlauchkanus zum obligatorischen Zubehör, sie ist auch bei Faltbooten mit umlaufenden Schläuchen unabdingbar. Eine kleine Fußpumpe, die sich bestenfalls für Luftmatratzen eignet, kann schnell zu Frustrationen führen, wenn ein Luftboot zügig die gewünschte Form annehmen soll. Wesentlich effektiver arbeitet eine manuelle Doppelhub-Pumpe, die sowohl mit der Auf- als auch der Ab-Bewegung die Kammer füllt.
Bootswagen
Steueranlagen, Zusatz-Antriebe und rettender Kleinkram
Für viele Kajaks sind eigens konstruierte Steueranlagen erhältlich, die über Fußpedale bedient werden und das Manövrieren deutlich erleichtern. Sie gehören deshalb zu den sinnvollsten Ergänzungen, mit denen man ein Kanu versehen kann. Einige Boote lassen sich sogar mit Segeln oder Solar-Elektroantrieb bestücken. Solch relativ teures Zubehör fällt eher unter Luxus, während kleinere und erschwingliche Extra-Artikel oft lebenswichtig sein können. Vor allem im Seekajak-Bereich sollte man eine elastische Paddelsicherungsleine benutzen. Denn dramatische Folgen sind nicht auszuschließen, wenn einem das Paddel auf dem Meer versehentlich entgleitet und uneinholbar davontreibt. In solchen Revieren ist auch ein Kompass sinnvoll, der in speziellen Kanu-Ausführungen erhältlich ist und über Spanngurte zur Befestigung am Boot verfügt. Ein weiteres nützliches Bootszubehör ist ein zweirädriger Bootswagen, der den Transport über Land erleichtert. Bei Seekajaks wird er nur gebraucht, um das Boot vom Auto ans Wasser zu befördern, doch bei Fahrten auf Bächen, Flüssen und Kanälen sollte er mitgenommen werden, um sich an Umtragestellen die Arbeit zu erleichtern.
Transportbehälter
Sicherheit schaffen auch wasserdichte Packsäcke, da sie Auftrieb bringen, falls das Kanu kentern sollte. Solche flexiblen Tranportbehälter zählen ohnehin meist zur Standard-Ausrüstung eines Kanuten. In festen Kajaks mit wasserdichten Abschottungen und Lukendeckeln sind sie nicht zwingend erforderlich, in Faltbooten aber sinnvoll und in Wander-Kanadiern ohne Spritzdecke besonders empfehlenswert, da sie das Gepäck auch bei Sturzregen zuverlässig trocken halten. Für längere Touren und größere Kanadier kommen auch spezielle Tonnen mit wasserdichtem Deckel in Frage, um Ausrüstung, Kleidung und Verpflegung an Bord zu verstauen.