Bei Verbrennungsmotoren im Außenbord- und Innenbordbereich greifen die Abgasverordnungen im Sinne des Umweltschutzes. Hubraumstarke Innenborder werden an dieser Stelle vernachlässigt, da es sich bei diesem Typ meist um 6- und 8-Zylinder Automotoren handelt und selten separat angeschafft werden. Bei den Außenbordern hingegen gibt es eine reichhaltige Auswahl je nach Leistungsklasse und Antriebsart. Als Bootsführer sollte man sich darüber bewusst sein, dass Verbrennungsmotoren auf vielen Binnengewässern strikt verboten wurden und nur noch Elektromotoren erlaubt sind.
Zweitakter mit Direkteinspritzung
Die strengen Abgasnormen betreffen ganz Europa und selbst in den USA hat man ähnliche Vorschriften eingeführt. So kam es, dass die herkömmlichen (alten) Vergaser-Zweitaktmotoren nur noch illegal betrieben werden könnten und die Ingenieure von Ficht und OMC eine Direkteinspritzung für Zweitakter entwickelt haben, damit die strengen Abgasnormen erfüllt werden können. Als positiver Effekt dieser Entwicklung bekamen die Zweitakter einen deutlichen Leistungsgewichtsvorteil gegenüber den Viertaktmotoren.
Hersteller aus den USA und Japan dominieren
In der Entwicklungsgeschichte der Außenbordmotoren ist der Name Evinrude seit 1910 vertreten, da damals Ole Evinrude den Außenborder neu konstruierte und für die Massenproduktion in Auftrag gab.
Heute gibt es immer noch Motoren von Evinrude, auch wenn die Firma seit Jahrzehnten mit Johnson fusioniert ist. Deutsche Hersteller gibt es außer dem in München ansässigen Unternehmen Torqueedo für Elektromotoren keine mehr. Der Markt wird von amerikanischen und asiatischen Herstellern beherrscht. Vorneweg
Mercury Marine und
Yamaha, die auch die ganze Palette der Leistungsklassen abdecken. Volvo-Penta hört sich zwar nach Schweden an, ist aber eigentlich Tohatsu aus Japan.
Evinrude stellt ausschließlich leistungsstarke Direkteinspritzer als Zweitakter her, Firmenpartner Johnson baut die kleineren Viertakter. Yanmar stellt sogar einen Dieselmotor für den Außenbordbereich zur Verfügung. Minn Kotas Elektromotoren mit elektronischer Drehzahlregelung werden von Yamaha vertrieben.
Bootsführerschein ab 5 PS nötig
Es bleibt noch zu bedenken, dass man für das Fahren auf dem Wasser mit Motoren ab 5 PS (3,68 kWh) einen Sportbootführerschein besitzen muss. Die Leistungsangabe gilt für die gemessene Kraft an der Schraubenwelle. Folglich kann der Motor an sich eine höhere Leistungsangabe besitzen, jedoch bei Drosselung weniger an die Welle abgeben. Das gilt auch für Elektromotoren, die das Boot nicht schneller als 12 km/h machen dürfen.