Präservative: Top-Hersteller
Das meistgenutzte Verhütungsmittel hat einen breiten Markt. Viele Hersteller - ob Marke oder Drogerie - locken mit bunten, geschmacklich ansprechenden oder genoppten Kondomen. Um das Liebesspiel interessant zu machen, aber auch um sicheren Schutz zu bieten, sind die Gummis aus dem Schlafzimmer nicht wegzudenken. Mittlerweile haben sich Hersteller auf dem Markt bereits einen Namen gemacht und werden schon synonym zum Kondom verwendet. Zu nennen wären unter anderem Durex, Billy Boy oder Ritex. Sie alle bieten eine vielfältige Produktpalette zu unterschiedlichsten Preisen. Ihre Produkte und die anderern Hersteller hat die Stiftung Warentest in ihrem großen Vergleich unter die Lupe genommen.Der Testsieger der Stiftung Warentest
Sehr gut
1,5
durex Gefühlsecht
Zum Produkt
Hypoallergene Kondome
Kondome schützen als einziges Verhütungsmittel gleichzeitig zuverlässig vor der Ansteckung mit sexuellen Krankheiten, was sie noch immer zum Verhütungsmittel Nummer Eins macht. Doch wer unter einer Latexallergie leidet, ist im Alltag in vielerlei Hinsicht stark eingeschränkt – und vor allem im Liebesleben kann dies zu einer echten Belastung werden. Wer unangenehmste Hautreizungen verhindern möchte, muss zu hypoallergenen oder komplett latexfreien Kondomen greifen. Doch die gelten noch immer als wenig gefühlsecht, weshalb viele Menschen befürchten, dass mit ihnen der Spaß auf der Strecke bleibt. Das aber galt nur für die ersten Generationen dieser Kondome. Nicht jede durch herkömmliche Kondome hervorgerufene Hautreizung ist gleich eine ausgewachsene Latexallergie. Oft reagiert die Haut einfach nur auf Eiweißbestandteile, die noch aus der Verarbeitung des Rohmaterials zum Kondom in Mikromengen übrig geblieben sind. Um solche Reizungen zu vermeiden, reicht bereits der Griff zu sogenannten hypoallergenen Kondomen. Diese werden im Herstellungsprozess speziell behandelt, um diese Eiweiße gänzlich aus dem Material zu verbannen. Der Vorteil: Die Kondome sind zwar teurer als herkömmliche Gummis, aber immer noch günstiger als latexfreie Präservative.Latexfreie Kondome
Letztere werden in Deutschland vor allem aus Polyurethanen hergestellt. Dabei handelt es sich um miteinander verwandte Kunststoffe, die sich in Form von Kondomen vor allem durch ihre hohe Reißfestigkeit und Undurchlässigkeit gegenüber Sperma und Viren auszeichnen. Zudem sind sie vollkommen geruchlos und physiologisch unbedenklich. Und das Beste: Mittlerweile wird mit Materialstärken von teils nur noch 0,02 Millimetern gearbeitet, wodurch diese latexfreien Gummis sogar gefühlsechter sind als herkömmliche Kondome.Kondome mit alternativen Materialien
Eine Alternative sind Präservative aus synthetischem Polyisopren und aus Nitrilkautschuk. Beides sind Stoffe, die erst seit jüngerer Vergangenheit Verwendung finden, aber bereits von der medizinischen Nutzung her bekannt sind. Bei ersterem handelt es sich um ein synthetisches Latex ohne die Allergene des Naturlatex, das normalen Gummis extrem nahe kommt. Bei letzterem handelt es sich um synthetischen Kautschuk, der ähnliche Eigenschaften zeigen soll. Beide Stoffe sollen irgendwann günstiger sein als Polyurethane, was derzeit aber noch nicht zu beobachten ist.Kosten vs. Spaßfaktor
Leider sind es die extrem hohen Kosten von 2,50 Euro bis 4,00 Euro je Kondom (!), die viele Paare von einer Nutzung von latexfreien Kondomen abhalten, obwohl dies dringend angeraten wäre. Unverständlich, denn in Ländern wie Hongkong liegen die Kosten bei umgerechnet etwas mehr als 1 Euro je Stück, obwohl die Produkte in den gleichen Werken hergestellt werden. Eine extrem günstige Alternative sollen daher Kondome aus AT-10 darstellen, die kaum zwei Drittel dessen kosten, was andere Spezialkondome kosten. Doch sie haben einen großen Nachteil: AT-10 fühlt sich sehr „künstlich“ an, ist knittrig und kaum elastisch.Welches Gleitmittel ist empfehlenswert?
Doch nicht nur eine Latexallergie kann einem das Vergnügen am Sex vergehen lassen, viele Frauen haben auch das Problem, dass sie beim Sex mit Kondom nicht richtig feucht werden können oder zumindest nicht lange bleiben. Und das ist zum einen unangenehm und zum anderen eine latente Gefahr für das Gummi, das dadurch schneller reißt. Kein Problem: Schließlich gibt es ja in jeder Apotheke und Drogerie Gleitmittel, mit denen der Akt wieder so flutscht, wie er es sollte. Ein solches Mittel gleicht die trockenere Schleimhaut aus und kann den Beischlaf nebenbei sogar bereichern. Unglücklicherweise darf nicht jedes Gleitmittel beim Sex mit Kondomen verwendet werden, da die Mittel mit dem Latex reagieren können. Das gilt insbesondere für alle fett- und ölbasierten Mittel, die leider die große Mehrheit aller Produkte am deutschen Markt ausmachen.Achtung: Auch Vaseline darf daher niemals zusammen mit Gummis verwendet werden, ebensowenig wie Butter oder Backfett, die gerne als billige Alternative gewählt werden. Denn Fette verursachen mikroskopisch kleine Risse im Kondom, die es für Spermien ebenso wie Krankheitserreger durchlässig machen, ohne dass man dies sieht! Die Alternative ist nur der Griff zu latexfreien Kondomen, die von Ölen nicht angegriffen werden. Dazu zählen die Stoffe AT-10, Polyethylen und Polyurethan. Achtung: Polyisopren und aus Nitrilkautschuk sind zwar auch latexfrei, aber ihr Verhalten bei fetthaltigen Mitteln ist noch nicht hinreichend erforscht.
Wer nicht zu diesen teuren Alternativen greifen will, muss umgekehrt beim Gleitmittel tiefer in die Tasche greifen. Seit 2004 gibt es Mittel, die beispielsweise den Hinweis „auf Wasserbasis“ tragen. Sie können bedenkenlos mit Latexkondomen verwendet werden und führen nicht einmal zu allergischen Reaktionen wie manches fetthaltige Mittel - sofern man auf Produkte mit zusätzlichen, durchblutungsfördernden oder aromatischen Inhaltsstoffen verzichtet. Sie können zudem gut aus Textilien ausgewaschen werden. Leider ist ihre Wirkungsdauer begrenzt, häufiges Nachnehmen bei längeren Akten unumgänglich. Sollen solche unerotischen Pausen vermieden werden, sind Gleitgele auf Basis von Wasser und Silikon die Lösung. Sie können ebenfalls mit allen Kondomen verwendet werden und bieten erheblich längeren Spaß. Doch auch hier gibt es leider Nachteile: Sie sind beispielsweise nicht mit Sexspielzeug aus Silikon kombinierbar, da dieses geschädigt werden kann. Weiterer Nachteil ist, dass sich das Auswaschen von Bettwäsche ähnlich schwierig gestaltet wie bei fettbasierten Mitteln.