Stärken
Schwächen
Natürlich ist der beste Schutz vor Schimmel noch immer die Ausschaltung aller Faktoren, die zu seiner Entstehung führen. Doch manchmal geht dieser Kampf ohne Eigenschuld verloren, beispielsweise wenn die bezogene Bausubstanz einfach minderwertig ist. Dann stellt sich schnell die Frage: Mit welchem Mittel bekommt man den Schimmel unter Kontrolle? Muss es wirklich gleich die aggressive chemische Keule sein oder wirken auch die Hausmittel, die Mutter einst empfahl?
Das Hausmittel: Die Essiglösung
Das wohl bekannteste Mittel in dieser Hinsicht ist fraglos auch das günstigste: die Essiglösung. Leider ist die Wirkung ähnlich schmal dosiert. Auf keramischen und ähnlich geschlossenen Oberflächen kann man damit Erfolg haben, doch bildet sich der Schimmel hier auch eher selten. Auf Tapeten oder im Isolierungsmaterial von Fenstern wird man dagegen kläglich scheitern. Denn hier wird der Schimmel nur sichtbar an der Oberfläche entfernt, die Sporen unterhalb dieser Oberfläche bleiben erhalten und schon bald sprießt das Geflecht erneut hervor.Besser: Hochprozentiger Alkohol
Die Alternative ist hochprozentiger Alkohol beziehungsweise Isopropanol. In einer Konzentration von 70 bis 80 Prozent tötet er recht zuverlässig jeden Oberflächenschimmel ab. Zudem wird er auf Tapeten nicht durch kalkhaltige Farben neutralisiert wie Essig, er kann also auch hier recht sicher wirken. Das Problem bleibt aber bei tiefer reichendem Schimmelbefall bestehen, denn auch Alkohol dringt nicht sonderlich tief in die Materialien ein – wenn auch schon etwas besser als jede Essiglösung.Bei tief reichendem Schimmel hilft nur Chlor
Bei hartnäckigem Befall hilft jedoch alles nichts: Der Gang in den Baumarkt ist unvermeidlich. Hier sollte zunächst nach chlorhaltigen Mitteln Ausschau gehalten werden. Chlor kennt jeder aus dem Einsatz im Schwimmbad – er ist der Tod eines jeden Bakteriums und Schimmelpilzes. Allerdings darf das Mittel nur bei guter Durchlüftung und auf kleineren Flächen angebracht werden, denn Chlor ist leider nicht nur für Schimmel schädlich, sondern auch für den Menschen. Das Mittel sollte also aufgetragen und dann der Raum für eine Weile nicht mehr betreten werden, während ordentlich ausgelüftet wird.Sehr aggressive Mittel aber nur bei Schädigung der Bausubstanz
Der Griff zu Schimmelentfernern auf Basis anderer, noch deutlich aggressiverer Chemikalien ist nur im äußersten Notfall bei bereits fortgeschrittener Schädigung der Bausubstanz anzuraten – und nur dann, wenn der Einsatz durch Fachleute erfolgt. Denn die meisten dieser Anti-Schimmel-Mittel besitzen eine Depotwirkung, um den Schimmelbefall nicht nur zu beenden, sondern auch auf absehbare Zeit einen erneuten Befall zu unterbinden. Sie geben also permanent leichte Mengen an die Raumluft ab, was vor allem in Schlafräumen schnell genauso gesundheitlich belastend wird wie der Schimmel selbst.Was hilft wirklich?
Wenn Schimmel in der Bausubstanz sitzt, müssen Sie nach der Ursache forschen, um diese abzustellen. Nur so kann wirkungsvoll verhindert werden, dass neuer Schimmel nachkommt. In sehr schlimmen Fällen hilft auch nur ein Rückbau der Bausubstanz, zum Beispiel Tapeten und Putz zu entfernen oder im Bad Silikondichtungen auszutauschen.Tipp: Welche Geräte eignen sich am besten zur Reinigung der Raumluft? Hier geht es zur Übersicht der besten mobilen Luftfilter aus Vergleichstests und Kundenbewertungen.