Das Wichtigste auf einen Blick:
- Sodbrennen kann körperliche oder psychische Ursachen haben
- Hausmittel oder eine Ernährungsumstellung kann Abhilfe schaffen
- Ansonsten sind viele rezeptfreie Präparate in der Apotheke erhältlich
- Bei länger anhaltendem Sodbrennen ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen
Das Wort „Sod“ stammt noch aus dem Althochdeutschen und stand für „das Sieden, das Siedende“ und beschreibt bildhaft das Empfinden, das einen Betroffenen bei Sodbrennen heimsucht. Durch die aufsteigende, stark saure Magensäure wird die Oberfläche der Speiseröhre angegriffen, was als brennender Schmerz oder unangenehmer Druck empfunden wird – die Schmerzschwelle ist individuell unterschiedlich. Begleitet wird dieser Reflux häufig von saurem Aufstoßen, das bei einem Reflux des Zwölffingerdarms gallig und bitter schmeckt.
Ursachen von Sodbrennen
Ein sogenannter saurer Reflux kann
nach übermäßigem Genuss von alkoholischen Getränken, fetthaltigen Speisen, aber auch scharfem oder pfefferminzhaltigem Essen auftreten. Dabei entscheidet wieder die Empfindlichkeit gegenüber der Säure, ob es als unangenehmer Druck oder Schmerz empfunden wird. Bei häufigem Auftreten kann es zu einer Entzündung im Speiseröhrenbereich kommen, was zu einer schmerzhaften Überempfindlichkeit führt. Je stärker das Epithelgewebe der Speiseröhre geschädigt wird, desto häufiger kommt es zum schmerzhaften Sodbrennen, das bis in den Rachenraum aufsteigen kann. Mit auslösend können
Stress und andere psychische Störungen die Bildung von Sodbrennen unterstützen. Seltener kommt es zum nicht sauren, galligen Reflux, der von einem schwachen Magenschließmuskel bei gleichzeitiger hoher Darmaktivität herrühren kann. In der
Schwangerschaft kann es besonders im letzten Drittel zur Häufung von Sodbrennen kommen, da der Verschlussmechanismus des Magenpförtners hormonell beeinträchtigt wird und zudem ein erhöhter Druck in der Bauchhöhle vorhanden ist.
Maßnahmen gegen Sodbrennen
Solange keine organischen Schäden an der Speiseröhre vorhanden sind, lassen sich Sodbrennen und die Begleiterscheinungen meist schon im Vorfeld vermeiden. Eine bewusste Nahrungsaufnahme, bei der Menge und Inhalte eine Rolle spielen, können eine Irritation verhindern – jeder weiß am besten, was er nicht verträgt. Das gilt auch für die Mengen an alkoholischen Getränken und Kaffee, die im Übermaß besonders vor dem Schlafengehen genossen, im Liegen zu Sodbrennen führen können. Eine leichte Erhöhung des Oberkörpers im Bett kann zur einer ungestörten Nachtruhe führen. Kommt man trotz aller Maßnahmen nicht um die Einnahme eines Medikaments herum, stehen dem Betroffenen eine Vielzahl an
rezeptfreien Präparaten in der Apotheke zu Verfügung. Schnell wirken die Säurebinder (Antazida), die die Magensäure neutralisieren. Diese können als
Kautabletten oder Emulsionen eingenommen werden und helfen meist unmittelbar. Ebenfalls gibt es
Filmtabletten oder
Gel.Wenn generell zu viel an Magensäure gebildet wird, kommen die Protonenpumpenhemmer zum Einsatz, die für eine Unterdrückung der Säurebildung zuständig sind. Derartige Medikamente sollten jedoch nicht über längere Zeiträume eingenommen werden. Legt sich das Sodbrennen nicht von alleine bzw. Änderung der Ess- und Trinkgewohnheiten, ist unbedingt ein Arzt zu konsultieren.