Das Wichtigste auf einen Blick:
- inzwischen sehr ausgereifte Technik
- bundesweit verteilt
- wird in den meisten Fällen direkt an die Telefonanlage angeschlossen
- aktiver oder passiver Hilferuf (Totmannschaltung) möglich
- es entsteht eine Grundgebühr plus Zusatzkosten
- gute Handtaster mit Fallsensoren, Rauch- und Bewegungsmeldern
Hausnotrufsysteme sind anerkannte Hilfsmittel für Pflegedürftige und Sturzgefährdete, die mittels der Technik einen Helfer schnell herbeirufen können. Durch die starke Verbreitung in Deutschland in vielen Hunderttausenden Haushalten ist die Technik weit fortgeschritten und sehr ausgereift. So lässt sich auf verschiedene Art ganz einfach und schnell Kontakt zur helfenden Person aufnehmen, die den Notruf annimmt und im Idealfall den Hilfesuchenden kennt oder die allgemeinen Umstände, damit schnell die richtige Entscheidung getroffen werden kann. Doch woraus besteht ein solcher Dienst und welche Kosten können dabei entstehen?
Gibt es Beratungsangebote, welche Kosten entstehen?
Die Hausnotrufdienste sind bundesweit verteilt und ab einer gewissen Einwohnerzahl stehen gleich mehrere Anbieter zur Verfügung. Wenn Letzteres der Fall ist, sollte man sich mehrere Angebote machen lassen, damit man die einzelnen Leistungen vergleichen kann. Da das Notrufsystem in den meisten Fällen direkt an die Telefonanlage angeschlossen wird, sollte der Berater unbedingt einen Hausbesuch machen und über das nötige technische Wissen einer Telefonanlage verfügen. So lässt sich auch schnell feststellen, ob der Anbieter über das moderne Equipment verfügt oder noch mit veralteten Geräten arbeitet. Bei der Beratung sollte auch festgelegt werden, ob man mit einem einfachen aktiven Hilferuf ausreichend versorgt ist oder ob ein passiver Hilferuf eingerichtet werden muss. Letzterer arbeitet nach dem Prinzip einer Totmannschaltung, wobei der Benutzer in regelmäßigen Abständen eine Taste an dem Basisgerät drücken muss. Bleibt das nach einem festgelegten Zeitraum ohne Rückmeldung, wird telefonisch oder persönlich Kontakt aufgenommen. Neben der Grundgebühr, die unterschiedliche Positionen abdecken kann, entstehen immer Zusatzkosten. Bei jeder aktiven und passiven Auslösung nimmt man kostenpflichtig Kontakt mit dem Callcenter auf, das den Notruf an den Anbieter weiterleitet. Darüber hinaus entstehen Kosten für jeden Einsatz, der je nach Personalqualität und Fahrzeug (evtl. Krankenwagen) entsprechend teuer wird. Manche Krankenkassen beteiligen sich, wenn dadurch ein Krankenhausaufenthalt vermieden werden kann und manchmal auch die Pflegeversicherung.
Wie sieht es in technischer Hinsicht aus?
Das Notrufsystem besteht aus einem Sender, der am Handgelenk oder wie eine Kette um den Hals getragen wird und einer Basisstation, die an die Telefonanlage angeschlossen wird. Die Basisstation muss eine sehr empfindliche Freisprecheinheit besitzen, die auch noch über größere Entfernungen empfangen und senden kann. Gute Handtaster verfügen inzwischen auch über Fallsensoren, Rauchmelder und Bewegungsmelder, die ohne manuelle Kraft auslösen. Die Basisstation funktioniert auch bei Stromausfall und wird über eigene Akkus gespeist. Technische Probleme können beim Telefonanschluss auftreten, da die Telekommunikationsanbieter zur IP-basierten NGN-Technik übergegangen sind und gegebenenfalls ein GSM-Modul für den Mobilfunk nachgerüstet werden muss.