Fast jeder musste schon die schmerzhafte Erfahrung hinnehmen, die eine Verstauchung des Gelenks so mit sich bringt. Bei einer Verdrehung (Distorsion) des Gelenks kommt es meist zur Überdehnung des haltenden Bandapparats und zur Traumatisierung der Gelenkkapsel. Vorrangig trifft es das Sprunggelenk durch das bekannte Umknicken des Fußes. Seltener ist die Verdrehung des Knies, die meist Sportler betrifft und beim Handgelenk ist es primär die Folge eines Sturzes. Neben dem Schmerz tritt auch schnell eine Schwellung auf, die sich häufig in einen späteren Bluterguss umwandelt.
Behandlung
Bei starker Bewegungseinschränkung nach einer Distorsion sollte unbedingt ein Unfallarzt aufgesucht werden, um einen Bandabriss ausschließen zu können bzw. klinisch zu behandeln. Gleichermaßen wie bei der Zerrung gilt auch die PECH-Regel, die sich jeder leicht merken kann. Pause – Eis – Compression – Hochlagerung. Dass man das betroffene Gelenk schonen sollte, ist eigentlich offensichtlich und geschieht in den meisten Fällen auch aufgrund der Schmerzen. Eine Kühlung mit Umschlägen und Eis (nicht in direktem Hautkontakt) sowie Sportgels hilft der Schmerzlinderung und verringert die Schwellung. Ein zusätzlich angelegter Kompressionsverband verhindert die Ausbreitung der Schwellung und der Blutung. Die Hochlagerung des verletzten Körperteils verbessert den Rückfluss des Blutes zum Zentrum, was den statischen Druck an der Verletzungsstelle reduziert und die Schwellung schneller weichen lässt. Generell kann die PECH-Regel von jedem medizinischen Laien durchgeführt werden und bringt schnelle Besserung.
Salben und Gels
Nach dieser Erste-Hilfe-Maßnahme kann man schmerzlindernde Salben und Gels, die Diclofenac und Ibuprofen enthalten auftragen. Ob dabei eine echte Besserung eintritt, sei dahingestellt und jedem selbst überlassen. Auch pflanzliche Wirkstoffe wie Wallwurz (Beinwell), die seit vielen Jahrhunderten genutzt werden, können als Salbe (Kytta) aufgetragen werden. Auch hier ist die therapeutische Wirksamkeit umstritten. Tritt jedoch innerhalb weniger Tage keine deutliche Besserung ein, ist unbedingt ein Unfallarzt aufzusuchen.