Das Wichtigste auf einen Blick:
- wichtige Eigenschaft ist die Lärmunterdrückung
- spezielle Mikrofone filtern Geräusche aus Sprache heraus
- kabelfreie Headsets im Cockpit von Vorteil
- längere Tragezeit erfordert gute Hörmuschelpolsterung
Worauf konzentrieren sich Testberichte bei Piloten-Headsets?
An Aviation-Headsets haben Nutzer besonders hohe Ansprüche, da es hier längst nicht nur um den privaten Audio- oder Telefoniegenuss geht. Der Pilot muss konzentriert und ungestört von Außeneinflüssen arbeiten können, Sprachübertragungen müssen absolut fehlerfrei und klar verständlich erfolgen. Entsprechend hart sind die Kriterien der Tester, wenn solche Headsets miteinander verglichen werden. Der Fokus liegt hierbei häufig vor allem auf der perfekten Abschottung von der Außenwelt: Das Headset muss eine überlegene Schalldämpfung bieten und am besten eine Zone der Ruhe um den Piloten legen. Da vor allem das Motorengeräusch relativ gleichbleibend ist, ist das technisch durchaus machbar, wird aber trotzdem von nur wenigen Headsets erreicht.
Neben der Dämpfung der Außengeräusche muss natürlich auch die Sprechverbindung einwandfrei klappen, weshalb dieser Punkt oft als zweites Schwergewicht in der Wertung folgt. An dieser Stelle gibt es bei modernen Headsets auch nur noch selten etwas zu kritisieren. Fast alle schaffen es auf zumindest gute Noten in dieser Subkategorie, nur wenige patzen. Etwas irritieren mag, dass viele Magazine sogar der Übertragung von Musik einen eigenen Wertungspunkt einräumen, der aber stets vergleichsweise wenig Einfluss auf die Endnote hat – er mag aber als interessante Orientierung für Nutzer dienen, die ein Universalgerät suchen.
Neben der Dämpfung und der Sprachübertragung macht der Sitz des Headsets den dritten wichtigen Wertungsfaktor aus. Es versteht sich von selbst, dass sich ein Avionik-Headset, welches teils über viele Stunden getragen werden muss, an dieser Stelle keinen Patzer leisten darf. Umso erstaunlicher, dass an dieser Stelle besonders viele Headsets Schwierigkeiten offenbaren und nur wenige wirklich gute Noten abräumen. Das liegt auch daran, dass das Headset sich gut mit einer Fliegerbrille vertragen muss, die man zeitgleich trägt. Nun ist der Sitz eines Headsets sehr subjektiv, dieses Testergebnis ermuntert aber umso mehr dazu, nicht blind zu kaufen und stattdessen jedes ins Auge gefasste Gerät persönlich auszuprobieren.
Gibt es Tipps für gut sitzende Aviation-Headsets?
Tatsächlich ist das offensichtlichste und auch effektivste Auswahlkriterium für ein gut sitzendes Headset eine möglichst gute Polsterung der Ohrmuscheln: Schließlich lastet vor allem auf den Ohren der Druck des Headsets, die meisten Nutzer beschweren sich hier über zu harte Polster. Hierbei sind Headsets mit Lederbezug denen aus Kunststoff weit überlegen, da sie weicher und eben auch natürlicher sind. Sie wirken zudem kühler als die ebenfalls erhältlichen, mit Stoff bezogenen Ohrmuscheln und nutzen sich weniger schnell ab. An sehr heißen Flugtagen mit großer Schweißproduktion kann sich ein Stoffbezug aber unter Umständen angenehmer anfühlen.
Eine definitiv lobenswerte Eigenschaft ist ein in Stufen einstellbarer Anpressdruck. Auch die weichesten Ohrmuscheln nützen schließlich nichts, wenn der Kopfbügel die Ohrhörer unnachgiebig auf den Kopf presst. Manche Headsets bieten zwischen drei und fünf wählbare Stufen für den Anpressdruck, was in der Regel für jede Kopfform die ideale Stärke liefert. Schon drei Stufen werden hierbei in Testmagazinen als ausreichend empfunden.