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Eine Wunde an der Haut schließt sich normalerweise von selbst, indem das Blut gerinnt und eine Kruste bildet, die den Heilungsprozess nach außen abschirmt. Die neue Haut kann auf diese Weise rasch nachwachsen. Bei größeren Wunden mit Gewebezerstörungen bildet sich unter dem Schorf Granulationsgewebe aus Press- und Faserzellen sowie Blutgefäßen. Auf diesem Gewebe können die Hautzellen von den Rändern zur Mitte der Wunde hin wachsen und diese mit der Zeit verschließen. Die Wundheilung wird also durch diese leicht entzündliche Reaktion begünstigt. Hemmt man die Entzündung, verzögert sich die Heilung. Wenn sich eine Wunde allerdings mit Bakterien infiziert, entzündet sie sich stärker und beginnt zu eitern. Die Wunde blutet oder nässt und schmerzt. Wenn sie infiziert ist, eitert sie und es bildet sich am Wundrand oder an der infizierten Stelle ein roter Saum, der bei Berührung und Druck schmerzt. Meist wird die Haut bei Unfällen verletzt. Offene Wunden bilden sich auch infolge schlechter Durchblutung nach einer Thrombose ('offenes Bein', Ulcus cruris). Großflächige Wunden sind immer mit Bakterien aus der Umgebung besiedelt. Das ist ein normaler Vorgang ohne Krankheitswert. Erst wenn sich die Bakterien massenhaft vermehren, gilt die Wunde als infiziert.