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Pilze besiedeln vorwiegend Haut und Schleimhäute. In der Mundhöhle mit ihrem feuchtwarmen Milieu finden sie einen besonders guten Nährboden, wenn die normalerweise vorhandenen Schutzmechanismen versagen. Bestimmte Pilzinfektionen mit Hefepilzen (Candida) werden, wenn sie im Mund auftreten, auch als Soor bezeichnet. Weiße Stippen und cremige Flecken auf der Mundschleimhaut, die sich abstreifen lassen, oder eine weiß belegte Zunge können bedeuten, dass sich ein Pilz ausgebreitet hat. Pilzinfektionen im Mund werden fast immer durch Candida-Hefepilze verursacht. Dass sich diese Pilze ausbreiten können, kann verschiedene Gründe haben: Ihr Abwehrsystem ist durch Krankheit oder bestimmte Behandlungen (zum Beispiel eine Strahlentherapie) geschwächt. Sie nehmen Medikamente ein, die das Wachstum von Pilzen begünstigen. Dazu gehören Antibiotika (bei Infektionen), Glukokortikoide (bei Entzündungen, Immunreaktionen) und Zytostatika (bei Krebs). Es besteht ein Diabetes und die Blutzuckerwerte sind nicht gut eingestellt. Unter einer schlecht gereinigten Zahnprothese haben sich Bakterien und Pilze eingenistet. Neugeborene und Säuglinge unter drei Monaten können an einer Pilzinfektion erkranken, weil ihr Immunsystem noch nicht zur Abwehr in der Lage ist. Babys, die gestillt werden, können sich anstecken, wenn die Mutter unbemerkt eine Pilzinfektion an der Brust hat. Auch unsaubere Fläschchen können Pilzinfektionen übertragen.