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Depressionen sind psychische Erkrankungen, bei denen Erleben und Verhalten gestört sind. Lange Zeit wurden Depressionen nach ihren vermeintlichen Ursachen unterteilt. Als ‚neurotische Depression‘ galt die Schwermut, für die man eine frühkindliche Prägung und ein konkretes Lebensereignis, zum Beispiel eine Krise, verantwortlich machen konnte. Was früher ‚Melancholie‘ hieß, gilt heute als ‚schwere Depression‘. Von einer ‚larvierten (= verdeckten) Depression‘ sprach man, wenn hinter körperlichen Symptomen eine depressiv gestörte Seele vermutet wurde. Bei ‚endogenen Depressionen‘ ließ sich keine Ursache fassen, sie schienen ‚von innen heraus‘, endogen, entstanden zu sein. Zwei Arten von endogenen Depressionen wurden unterschieden: Bei der unipolaren Form sind die Erkrankten entweder gesund oder depressiv, bei der bipolaren Form wechseln Phasen von Überdrehtheit, die als Manie bezeichnet werden, mit Phasen von Depression oder Gesundheit. Die heutige Einteilung orientiert sich am Schweregrad der Depression - sie kann leicht, mittelschwer oder schwer ausgeprägt sein - und ob sie dazu neigt, wiederholt aufzutreten. Zu den leichten Depressionen werden auch vorübergehende, episodenartig auftretende depressive Stimmungen oder Verstimmungszustände gezählt, die sich als Reaktion auf unbefriedigende, traurige oder sinnentleerte Lebensumstände einstellen können. Außerdem wird die Art der Symptome berücksichtigt. So unterscheidet man 'agitiert-ängstlich-depressive' und 'gehemmt-depressive' Erscheinungsformen. Eine 'wahnhafte Depression' geht mit der irrationalen, unkorrigierbaren Überzeugung einher, beispielsweise verarmt, schuldig oder unheilbar krank zu sein.