Der Tablet-Hersteller Yarvik mag hierzulande noch keinen allzu großen Namen besitzen, er müht sich aber redlich, mit einer großen Produktpalette alle erdenklichen Geschmäcker zu bedienen. Leider gehört ein großer Teil der angebotenen Geräte dennoch in den Bereich „zur Kenntnis genommen und gleich wieder vergessen“. Resistive Displays und Prozessoren mit weniger als 1 GHz Taktleistung sind eben einfach nicht mehr zeitgemäß. Umso besser wirkt in diesem Umfeld das Yarvik TAB360 GoTab Gravity.
Dieses kann nämlich immerhin mit einem 1,2 GHz starken Chipsatz aufwarten, der ferner von 512 Megabyte Arbeitsspeicher unterstützt wird. Das darf im Einsteigerbereich derzeit durchaus als solide Ausstattung betrachtet werden, auch wenn es bereits erste Geräte mit 1 Gigabyte Arbeitsspeicher gibt. Bemerkenswert ist ferner der kapazitiv arbeitende Bildschirm, der zwar mit 800 x 600 Pixeln keine übermäßig hohe Auflösung bietet, aber immerhin Multitouch-Gesten erlaubt und eine fließendere Bedienung erlaubt als die sonst noch vielfach üblichen, resistiven Touchscreens.
Weiterhin fällt die ordentliche Ausstattung mit Schnittstellen auf. Das Tablet besitzt einen Steckplatz für microSD-Speicherkarten bis 32 Gigabyte Größe, einen Mini-HDMI-Ausgang, einen Mini-USB-Anschluss und einen Anschluss für 3,5mm-Klinkenstecker. Letzterer erlaubt auch die Nutzung hochwertiger Kopfhörer. Das ist nicht selbstverständlich: Im Einsteigerbereich muss häufig auf HDMI verzichtet werden. Schade ist eigentlich nur, dass es sich nicht um einen Standard-USB-Anschluss handelt, doch zu diesem Zweck gibt es ja Adapter im 2-Euro-Bereich.
Das Yarvik TAB360 GoTab Gravity 8'' hat aber noch einen weiteren Vorteil auf seiner Seite: Im Gegensatz zu vielen Mitkonkurrenten in diesem Bereich besitzt er einen sehr starken Akku mit 5.000 mAh Nennladung. Das ist für ein kleineres Tablet ein echter Leistungsvorteil, stundenlanges Stöbern im Internet und Lesen von E-Books sollte also garantiert sein. Kleine Einschränkung, der man sich bewusst sein sollte: Das Seitenverhältnis von 4:3 ist eben auf E-Books ausgerichtet, Videos dagegen laufen primär in 16:9 und nutzen daher nur einen Teil des Bildschirms, werden also kleiner und mit schwarzen Balken oben und unten angezeigt. Ferner ist als Betriebssystem das veraltete Android 2.3 installiert, ein Upgrade auf Android 4.0 dürfte kaum zu erwarten sein.
Dennoch: Für einen Obolus von 130 Euro ist das TAB360 durchaus eine Überlegung wert. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt in jedem Fall.
25.06.2012