Das Unternehmen Yarvik möchte den deutschen Markt mit einer ganzen Armada an Tablets erobern. Teil des Portfolios sind daher auch Geräte mit eher ungewöhnlichen Bildschirmdiagonalen. Das Yarvik TAB310 beispielsweise setzt auf die Zwischengröße 8 Zoll und trachtet danach, jene Nutzer anzusprechen, denen ein 7-Zoll-Tablet zu klein, ein 10-Zoll-Modell aber wiederum zu schwer ist. Ganz geht die Rechnung aber nicht auf, denn mit 565 Gramm ist das TAB310 nun etwas leichter als die großen Geschwister, ferner fällt die Ausstattung doch arg beschränkt aus. Selbst für ein dezidiertes Einsteigergerät hat das Tablet nur wenig zu bieten. Vor allem der verwendete Chipsatz ist kaum brauchbar.
Er leistet bei nur einem CPU-Kern eine Taktrate von mageren 800 MHz, wobei sogar nur 256 Megabyte Arbeitsspeicher zur Verfügung stehen. Zum Vergleich: Selbst billigste Einsteiger-Smartphones bieten mittlerweile fast durchweg 512 Megabyte RAM, viele bessere Einsteigergeräte gar 1 Gigabyte. Mit nur 256 Megabyte wird schon das alltägliche Bedienen eines solchen Gerätes zum Geduldsspiel, Ruckler beim Scrollen durch grafiklastige Websites sind hier ebenso zu erwarten wie Abstürze oder Lags beim Öffnen mehrerer Apps kurz nacheinander.
Der Grund liegt im Nutzungsprinzip von Android. Apps werden hier beim Schließen nicht wirklich beendet, sondern verbleiben für eine Weile im Arbeitsspeicher, um beim Zurückwechseln wieder zur Verfügung zu stehen. Das klappt mit viel Arbeitsspeicher auch sehr flüssig, nicht aber bei mageren 256 Megabyte. Der zweite große Nachteil des Gerätes ist sein resistives Display: Mit 800 x 600 Pixeln Auflösung ist es zwar recht ordentlich auflösend und gut für E-Books geeignet, doch bei der Bedienung ist stets etwas Nachdruck erforderlich, Multitouch-Gesten sind unbekannt. Hinzu kommt, dass der Akku mit 2.650 mAh Nennladung sehr schwach ist – ausdauerndes Arbeiten gehört sicherlich auch nicht zu den Fähigkeiten des TAB310.
Dennoch hat das Yarvik TAB310 immerhin eine Handvoll Vorteile. Da wären zum Beispiel die Schnittstellen für Mini-HDMI und USB, welche längst nicht selbstverständlich sind (auch, wenn sie es eigentlich sein sollten). Ferner besitzt das Tablet enormes Speicherpotenzial. Zwar sind nur 2 Gigabyte intern verbaut worden, dafür stehen aber zwei Steckplätze für microSD-Karten zur Verfügung, womit bis zu 64 Gigabyte (2x 32 Gigabyte) ergänzt werden können. Das wird aber nur wenig Kunden überzeugen können, denn die anderen Nachteile wiegen leider einfach zu schwer.
25.06.2012