Die Veritas Bessie vereint scheinbar Unvereinbares: Obwohl sie eine Fülle an Funktionen bietet, wirkt sie nicht überfrachtet. Rein äußerlich ist sie nur eine weitere Computernähmaschine, die Veritas – die Marke kennt kaum jemand – mit anderen wie Ava, Greta, Janis, Sarah oder Romy zu einer Produktfamilie zusammenfasst. Das heißt aber nicht, dass sie nur Versierte adressiert. Die 197 Nähprogramme, die automatische Nahtversäuberung oder der individuell auf die Stoffart anpassbare Nähfußdruck lassen sich mithilfe der Anleitung schnell für erste Projekte nutzen. Häufiger gebrauchte Stiche kann man in einem Speicher ablegen und aus einer Tabelle die Kennzahlen für Zierstiche und Buchstaben entnehmen. Veritas spricht von der Bessie als Profi-geeignetes Modell mit dem Potenzial, immer neue Nähprojekte zu unterstützen – Kunden dagegen von Unstimmigkeiten, die den Preis nicht ganz rechtfertigen: Da ist das Pedalkabel zu kurz, um die Maschine ohne Stolperfallen anzuschließen, oder sind wichtige Teile nicht in Metall, sondern in Plastik ausgeführt. Anfängern ist die Nähgeschwindigkeit zu schnell, selbst auf minimaler Stufe kommen immerhin drei Stiche pro Sekunde – sechsmal so viel wie bei einem vergleichbaren Singer- oder Brother-Modell.
17.08.2018