Legt man die Anzahl der zum Lieferumfang des RA-2001 gehörenden Pfännchen zugrunde, eignet sich das Raclettegerät von Tristar eigentlich für sechs Personen. Doch von diesem Angebot sollten sich Kunden nicht vorschnell täuschen lassen. Denn sowohl die Pfännchen als auch die Grillfläche fällt ziemlich klein aus, sodass sich das Gerät für zwei, maximal drei Personen eignet – außer der Racletteabend ist Bestandteil eines Diätplans.
Die Grillfläche des Raclettegeräts besitzt einen Durchmesser von rund 25 Zentimeter und ist daher nicht viel größer als ein mittelprächtiges Schnitzel. Die Grillfläche selbst verkleinert sich noch einmal durch drei mit einem kleinen Rand versehene und daher abgetrennte Bereiche, die laut Hersteller dafür vorgesehen sind, Mini-Crêpes auszubacken. Sie fallen jedoch so winzig aus, dass pro Person rund ein Dutzend einberechnet werden möchte, und wer die glatte Fläche zum Grillen von zum Beispiel Fisch verwenden möchte, muss diesen in Schwedenhäppchen zerteilen. Aber auch die Grillpfännchen für die eigentliche Raclettefunktion sind eher für einen Diätplan als für einen festlichen Racletteschmaus in geselliger Runde gedacht, wie Käufer des Geräts berichten. Sitzen demnach tatsächlich die vorgesehenen sechs Personen am Tisch, verlängert sich der Racletteabend aus technischen Gründen um längere Zeit. Wer sich mit hungrigem Magen vor das Raclette setzt, sollte also entweder viel Geduld und Selbstdisziplin aufbringen können oder von vornherein die Anzahl der Teilnehmer auf zwei, maximal drei Personen begrenzen.
Auf der anderen Seite bedeutet dies natürlich, dass sich das Raclette von Tristar für kleinere Haushalte oder für Singles, die für gelegentliche Besuche ein passendes Gerät suchen, eignet. Da ferner sowohl die Grillfläche als auch das Raclette verhältnismäßig klein ausfällt, reicht die Leistungsaufnahme von rund 800 Watt vollkommen aus, um den Käse auf den Pfännchen in relativ kurzer Zeit zum Schmelzen zu bringen. In die Grillfunktion hingegen sollten, wie bei den meisten Geräten aus dem Low-Budget-Bereich, keine allzu großen Erwartungen gesetzt werden. Auf Komfortelemente wie etwa eine Temperaturregelung muss ebenfalls verzichtet werden, im Großen und Ganzen fällt das Raclette von Tristar also eher spartanisch aus.
Auf der Habenseite wiederum kann das Gerät für sich beanspruchen, mit rund 18 EUR (Amazon) unter rein finanziellen Gesichtspunkten zu den attraktivsten Raclettegeräten zu gehören, die der Markt aktuell hergibt. Wer sich daher für eher selten vorkommende Racletteabende zu zweit oder Dritt mit einem passenden, simpel gestrickten Gerät rüsten möchte, und nicht bereits ist viel Geld dafür auszugeben, mag mit dem Tristar goldrichtig liegen. Kunden hingegen, denen wahre Schlemmerorgien mit mehreren Personen vor Augen vorschweben, sollten von einem Kauf lieber absehen.
17.01.2012