Sportuhren sind in der Regel rund und daher den meisten Augen wohlgefällig, die Timex Expedition WS4 hingegen ist streng-quadratisch. Freunde von Vintage-Digitaluhren, insbesondere solchen von Casio und Seiko, die in den 1970er- 1980er-Jahren den Markt förmlich überschwemmt haben, werden aber bei ihrem Anblick sicherlich frohlocken. Zurecht, denn das kernige Gehäuse der Expedtion WS4 lässt Erinnerung an die Multifunktions-Quartz-Uhren einer längst vergangenen Uhrenepoche wach werden.
Doch was sich bei den angesprochenen Casio- und Seiko-Uhren häufig auf eine Wecker- und Stoppuhrfunktion beziehungsweise, in den damals ganz modernen Modellen, auf eine Taschenrechner-Funktion beschränkte, übertrumpft die Expedition WS4 locker mit einem ganzen Bündel von Outdoor-Funktionen. In die Uhr sind nämlich Höhenmeter, Barometer, Thermometer und Kompass eingearbeitet. Die Alarmfunktion fällt daran gemessen schon fast unter ferner liefen, ebenso wie der 100-Stunden-Chronograph mit Countdown-Funktion sowie der 99-Runden-Zähler. Die Uhr gibt stattdessen Auskunft über die voraussichtlichen Wetterverhältnisse, inklusive der aktuellen Temperatur, warnt bei aufziehendem schlechtem Wetter und beim Überschreiten einer vorher festgelegten Höhe – allesamt nützliche Informationen, die für Abenteurer oder bei weniger gefährlichen Outdoor-Einsätzen von eminenter Bedeutung sein können. Hinzu kommen noch „statistische“ Daten wie höchste/niedrigste Höhe/Temperatur, höchster/niedrigster Luftdruck, Gesamtaufstiegs-/abstiegszeit sowie Zeit auf/über Zielhöhe.
Das breite Widescreen-Display eignet sich hervorragend für eine übersichtliche Anordnung all dieser Informationen, insofern die Entscheidung von Timex, die Expedition WS4 in die doch eher ungewöhnliche Gehäuseform einzukleiden, mehr als ein Design-Gag zur Absatzsteigerung ist. Eine Indiglo-Beleuchtung sorgt dafür, dass sowohl tagsüber wie nachts die Anzeige gut ablesbar ist – oder unter Wasser, vorausgesetzt, die Tiefe unterschreitet nicht die 50-Meter-Grenze.
Allerdings sollte man vor der Bestellung oder dem Kauf eines reiflich bedenken: Die Expedition WS4 ist keine Uhr für zarte Handgelenke. Auf einem Bild, das die Kollegen von Engagdet.com veröffentlicht haben, lassen sich die wahren Ausmaße der auf dem Produktbild so harmlos aussehenden Uhr etwas besser einschätzen. So smart wie einen Vintage-Casio-/Seiko trägt sich die WS4 gewiss nicht – obwohl sie dank des verwendeten Kunststoffs vermutlich nicht einmal schwerer als eine 1970er-Quartzuhr sein dürfte. Timex startet den Verkauf der Expedition WS4 in mehreren Farbvariationen ab dem 1. Mai 2009 für 279 Euro – ein Must-have, das sich übrigens auch am Arm von hippen, sportlichen Städtern gut macht.
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- Erschienen: 18.10.2013 | Ausgabe: 4/2013 (November/Dezember)
- Details zum Test
ohne Endnote
„... die Expedition WS4 hat fast schon einen Widescreen zur Darstellung aller Infos. Dabei darf nicht vergessen werden, dass die Breite des Gehäuses stolze fünf Zentimeter misst. Andererseits ermöglicht das auch eine einfache grafische Darstellung von Höhen- und Druckverläufen. ... Durch Höhenbezugspunkte werden außerdem die Kalibrierung der Uhr vereinfacht und die Genauigkeit erhöht. ...“