Von Senioren-Handys erwartet man in der Regel nicht viel: Sie sollen leicht zu bedienen sein, Telefonie und SMS ermöglichen und eventuell noch einen SOS-Modus besitzen. Doch selbst in dieser Geräteklasse gibt es noch Mobiltelefone wie das Telme C95, die sich durch einen weitergehenden Minimalismus auszeichnen. Große Displays sind bei Seniorenmodellen zwar ohnehin selten zu finden, doch mit seinem nur noch 1,6 Zoll messenden, schlitzförmigen Bildschirm präsentiert das C95 einen wahrlich winzigen Bildschirm. Mit seinen 128 x 48 Pixeln Auflösung reicht das gerade einmal für eine ordentlich lesbare Bildschirmzeile. Wie auf diesem Display SMS gelesen oder gar verfasst werden sollen, ist ein Rätsel.
Auch auf den von Seniorentelefonen fast schon gewohnten Notrufmodus muss der Kunde beim Telme C95 verzichten, zudem besitzt das Mobiltelefon nur sechs polyphone Klingeltöne, das Aufspielen neuer Töne via Bluetooth oder wenigstens das Programmieren eigener Tonfolgen sind nicht möglich. Immerhin besitzt das Handy kraftvolle Lautsprecher mit bis zu 100 dB(A) Ruftonlautstärke und eine zusätzliche, optische Anrufsignalisierung. Darüber hinaus ist es hörgerätekompatibel.
Das Telme C95 ist angesichts dieser Eckdaten eher etwas für ganz schlichte Bedürfnisse. Wer wirklich einfach nur telefonieren möchte, mag das Handy durchaus ansprechend finden, da die großen Tasten und die große Rufnummernanzeige die Bedienung sehr vereinfachen. Doch etwas fittere Naturen, die gerne auch einmal SMS versenden, sollten besser Abstand von dem Gerät nehmen. Dies gilt umso mehr als das Handy mit fast 75 Euro (Amazon) recht teuer ist – die gleichen Funktionen bieten Einfach-Handys von Nokia und Samsung für kaum 30 Euro. Sicherlich sind Senioren-Handys im Allgemeinen deutlich teurer, die haben dann aber auch wenigstens so etwas wie eine SOS-Funktion...
14.07.2010