Der über T&T Electronics über Internetshops oder -Auktionshäuser vertriebene Alkoholtester Premium scheint auf den ersten Blick eine attraktive Alternative zu einem Gerät eines Markenherstellers zu sein. Aussehen und Ausstattung erinnern zum Beispiel an die Modelle von ACE. Aber auch Käufer zeigen sich überzeugt von dem Gerät – jedoch nicht unbedingt aus seriösen Gründen.
Ausführliche technische Daten liegen zu dem Gerät nicht vor. Das von T&T veröffentlichte Datenblatt gibt lediglich preis, dass in dem Alkomat ein elektrochemischer Sensor verbaut sei, wie er auch in den avancierteren Geräten anzutreffen ist. Außerdem erfolgt die Messung über ein Mundstück und verspricht daher ebenfalls relativ genaue Messergebnisse – nur die simpel gestrickten Modelle verzichten auf sie, die Messergebnisse fallen daher meist entsprechend dürftig aus, das der Luftstrom nicht gezielt in das Gerät hinein geführt wird. Nach einer sehr kurzen Aufwärm- und Kalibrierungszeit steht das Gerät zur Verfügung, gemessen werden bis zu 2 Promille. Praktisch: Jedes der insgesamt fünf Mundstücke (Lieferumfang) kann auf beiden Seiten angesetzt werden, der T&T eignet sich daher gleichermaßen für Rechts- und Linkshänder. Lediglich 112 x 61 x 29 Millimeter groß sowie nicht schwerer als ein kleines Handy, wird er über AAA-Batterien mit Energie versorgt. Eine Tasche aus Velourleder schützt das Gerät beim Transport – schließlich muss damit gerechnet werden, dass es auf dem Fest oder in der Kneipe auch einmal etwas ruppiger zugehen kann.
So weit also, was über Technik und Ausstattung des T&T bekannt ist, doch wie sieht es mit den Messergebnissen aus? Ein Teil der Kunden, die sich den Alkomat zugelegt haben, zeigt sich sehr zufrieden mit ihm, genutzt wird er von ihnen jedoch hauptsächlich als Partyspaß. Nur ganz wenige geben an, mit den Messergebnissen zufrieden zu sein, da sie zuverlässig seien. Die Partyfraktion hingegen scheint schon froh zu sein, wenn das Gerät überhaupt einen Messwert ausgibt beziehungsweise weniger betrunkene Menschen von stark betrunkenen unterscheiden kann – kurzum: Um die Zuverlässigkeit in Person scheint es sich bei dem T&T nicht gerade zu handeln. So lange demnach keine gesicherten, unabhängigen Testergebnisse vorliegen, sollten die Anschaffung des Messgeräts sorgfältig überdacht werden – und zwar vor allem für den Fall, dass man auf die Zuverlässigkeit der Messergebnisse angewiesen ist. Die Gefahr, von dem Gerät enttäuscht zu werden, ist, falls man den Kundenbewertungen Glauben schenken darf, einfach zu groß. Das auf den ersten Blick attraktive Angebot – via Amazon ist der Alkoholtester für 30 EUR zu haben – könnte sich als herausgeworfenes Geld entpuppen.
15.05.2012