Bei der Chill & Go handelt es sich gleich in zweierlei Hinsicht um eine einfache Massagesitzauflage. Zum einen kann das von Soehnle vertriebene Gerät leicht auf- und wieder abgebaut werden, zum anderen bietet sie lediglich eine Shiatsumassage mit wenig Variationsmöglichkeiten. Die ersten Privattester wissen außerdem von der ein oder anderen kleinen Schwäche der Sitzauflage zu berichten.
Fast einhellig gelobt hingegen wird an der Soehnle, dass die Sitzauflage mit einem Befestigungsband an fast jedem Stuhl angebracht werden kann und dank Klettverschluss auch nicht zum Wegrutschen neigt. Praktisch: Die Sitzfläche kann angenommen werden, denn nicht jeder Stuhl stellt eine ausreichend große Sitztiefe bereit. Die Massage wiederum übernehmen rotierende Plastikkugeln, die die klassische Shiatsu-Massage mechanisch imitieren. Sie bewegen sich seitlich der Wirbelsäule hoch und runter, auf Wunsch kann die Massage auf nur einen Rückenteil eingeschränkt werden. Sehr erfreulich ist auch das lange Stromkabel – 3,60 Meter geben dem Benutzer einen großzügigen Bewegungsspielraum. Zur Massagefunktion lässt sich auch noch eine Wärmefunktion zuschalten.
Kurzum: Die Soehnle bietet ein einfaches Massageprogramm, große Variationsmöglichkeiten sind nicht vorhanden. So lässt sich zum Beispiel die Intensität der Massage nicht verändern. Wem die Kugeln zu stark massieren, muss dies selbst ausgleichen, indem er sich nicht zu sehr anlehnt, worunter jedoch der Wohlfühleffekt sichtlich leiden kann. Außerdem bewegen sich die Rollen stur in einer Linie hoch und runter, sollte demnach die Wirbelsäule nicht kerzengerade sein, kann es zu schmerzhaften Berührungen mit den Knochen kommen – die Massage selbst ist nämlich, wie viele Praxistester berichten, relativ stark. Je nach Körpergröße wiederum deckt die Soehnle nicht den kompletten Rücken ab oder schießt buchstäblich übers Ziel, also die Schultern, hinaus. Wer nicht mit der Standardgröße gesegnet ist, muss dies ebenfalls durch Veränderung der Sitzposition ausgleichen. Die Wärmefunktion schließlich wird von den meisten als zu schwach beurteilt, mitunter sogar als „Witz“ tituliert.
Unterm Stich fallen daher die Bewertungen der Praxistester häufig eher verhalten aus. Die Soehnle schneidet in den Disziplinen Handling und Massage zwar recht ordentlich ab, die fehlenden Variationsmöglichkeiten und die Inflexibilität der Shiatsurollen stoßen aber immer wieder auf teilweise harsche Kritik. Für rund 130 Euro (Amazon) haben sich daher einige Tester mehr von der Massagesitzauflage erwartet, auf der anderen Seite ist sie bislang jedenfalls noch bei keinem Tester komplett durchgefallen. Ein eindeutiges Gesamturteil anzugeben ist daher zum jetzigen Zeitpunkt trotz zahlreicher Erfahrungsbericht kaum möglich. Übrigens: Die Chill & Go von Soehnle gib es noch in einer „3D“-Version inklusive Rollingmassage (200 Euro, Amazon) sowie in einer Chill & Go Easy-Version ohne Sitzauflage (130 Euro, Amazon).
09.12.2011