Computer-Headsets haben gelegentlich Funktionen im Gepäck, deren Sinn durchaus zweifelhaft ist. Ein gutes Beispiel hierfür ist das H5 von Raptor Gaming: Mit an Bord ist eine Technik namens „Enemy Location Mode“.
Das klinkt spektakulärer als es tatsächlich ist. Im Prinzip verbirgt sich dahinter nur die Möglichkeit, die Lautstärke des rechten und des linken Kanals unabhängig voneinander zu verändern. Laut Hersteller soll sich das Headset damit vor allem an Verbraucher richten, die auf einem der beiden Ohren mit Hörproblemen zu kämpfen haben. So weit, so gut. Allerdings erscheint es fraglich, ob dieses Problem in der Gamer-Szene überhaupt existiert. Die User im Netz jedenfalls schenken der Technik keine große Beachtung.
Abgesehen davon bietet das Headset jedoch durchaus einige nützliche Features. So darf man sich auf virtuell erzeugten 5.1-Surround-Sound freuen, der Anwender mitten ins Geschehen katapultiert. Hinzu kommt ein Mikrofon, das störende Hintergrundgeräusche unterdrückt und sich zudem stummschalten lässt. Wer während einer Gaming-Session ein kurzes Privatgespräch führen möchte, muss also keine Angst haben, dass andere Teilnehmer davon etwas mitbekommen. Die entsprechende Taste befindet sich an einer Kabelfernbedienung.
Rein technisch decken die verbauten Treiber einen Frequenzbereich von 50 bis 20.000 Hertz ab, zudem soll es sich um ein geschlossenes System handeln. Geschlossen bedeutet, dass keine Schallwellen nach außen entweichen. Positive Konsequenz: Man darf eine ordentliche Bassperformance erwarten. Abgerundet wird die Ausstattung schließlich von einem gepolsterten und verstellbaren Kopfbügel sowie einem einseitig zugeführten, 300 Zentimeter langen Kabel. Der Anschluss an den Rechner läuft über USB oder Klinke.
Das Raptor Gaming H5 weckt mit 5.1-Sound und dem funktionalen Mikrofon Interesse, allerdings erscheint der lautstark beworbene „Enemy Location Mode“ etwas überflüssig. Wer das Headset trotzdem gut findet, muss bei Amazon derzeit knapp 55 EUR auf den Tisch legen.
21.03.2012