Pearl Mini-Handnähmaschine

Nähte auf die Schnelle: Mit der Mini-Handnähmaschine möchte Pearl Ungeduldigen eine Nähmaschine liefern, die sie schon immer haben wollten. Doch am Nutzwert scheiden sich die Geister. Zwar leicht, kompakt und mit einer Hand bedienbar, aber mangels Unterfaden nicht in der Lage, wirklich zugfeste Nähte zu arbeiten. Nur wer auf die Schnelle Mininähte in Gardinen und wenig genutzte Textilien setzen möchte und wenig Lust auf die Anschaffung einer Haushaltsnähmaschine verspürt, ist hier richtig aufgehoben – allen anderen rät die Kundschaft ab. Nicht zuletzt aus Gründen der Sicherheit: Das Batteriefach neigt zur spontanen Selbstöffnung und einen Ein-/Aus-Schalter gibt es nicht – man blockiert nur den Ein-Schalter. Um das ohnehin sehr geringe Leistungsspektrum der Handnähmaschine wirklich auszugestalten, ist Käufern zufolge viel Übung und Geduld erforderlich. Da stellt sich die Frage, ob man nicht gleich zu einer klassischen Freiarmnähmaschine aus dem Preiseinstiegssegment greift (z. B. Carina Junior, Singer Simple 3210 oder Singer Mercury 8280).

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Wem Nähmaschinen gehörigen Respekt einjagen, eine schlichte Nadel mit Faden aber auch, dem wird bei der Internetrecherche nach einer Alternativlösung vermutlich die Pearl Mini Handnähmaschine ins Auge gefallen sein. Das kompakte Nähgerät im Gewand eines Tackers empfiehlt sich als kleiner Helfer für unterwegs und überall da, wo eine kleine Naht geschlossen oder ein Riss mit Maschinenhilfe behelfsmäßig zusammengeflickt werden soll. Bei Gardinen besteht der Anspruch, ihren Saum direkt an der Stange zu arbeiten, Tischdecken direkt auf dem Tisch liegend auf die richtige Höhe zu schneidern. Ihre Handhabung erfordert aber dann doch einiges an Übung.

Nähen über Kopf und an hängender Gardine

Mit dem 230 Gramm leichten Handgerät, kaum 210 x 73 x 50 Millimeter groß, wird man zwar noch überall im Reisegepäck eine Nische finden und auch Nähen über Kopf sollte problemlos möglich sein, was sich als markantester Vorteil gegenüber einer stationären Freiarmnähmaschine formulieren ließe; doch gerade im Freihand-Nähen liegen hier die Tücken, wie aus etlichen Forumsbeiträgen herauszulesen ist – und das zu beinahe jedem Wettbewerber. Denn ohne feste Unterlage oder Stoff- und Nahtführung wird man nur mit Übung jenes Nahtbild hinbekommen, dessentwegen man überhaupt die Anschaffung eines solchen Geräts erwägt – sonst könnte man auch gleich zu Nadel und Faden greifen.

Kein Ersatz für eine ausgewachsene Nähmaschine

Sicherlich: Ein Fehler des Produkts ist das nicht. Ob und wie gut eine weniger geübte Kundschaft mit einem Gerät umgehen kann, ist eher eine Frage (verfehlter) Käufererwartungen zum persönlichen Nutzen des Produkts. Einen Ersatz für eine ausgewachsene Nähmaschine sollte man keinesfalls erwarten, weder bei den Nähergebnissen noch in der Anwendung. Doch wenn hier versprochen wird, sie stehe ihren großen Verwandten in nichts nach und sei für Feines wie Jeans gleichermaßen zu haben, werden Fakten interessengefärbt und undifferenziert wiedergegeben. Das Gerät kann nur Geradstich und schiebt gnadenlos vorwärts – nicht unbedingt etwas für gänzlich Ungeübte. Andererseits: Bei knapp 7 EUR (Amazon) bleibt das Risiko eines Fehlkaufs gering.