Die Oregon Scientific WMR 100 wurde unlängst im Magazin „Haus & Garten Test“ zur besten Wetterstation 2011 erkoren und konnte als einziges Modell in dem Vergleich eine „sehr gute“ Note einheimsen. Besonders betont wurden im Testfazit das umfangreiche Zubehör und die stabile sowie schnelle Verbindung zu den Messsensoren, was bei vielen Wetterstationen leider immer noch ein großes Problem darstellt. Angesichts eines solchen Testergebnisses sollte man meinen, bei der WMR 100 bedenkenlos zugreifen zu können, oder?
Nicht ganz. Denn auch bei der WMR 100 gibt es einige Schwächen, über die der geneigte Käufer Bescheid wissen sollte. So hat beispielsweise das Online-Magazin „wetterstationen.info“ in einem umfangreichen Einzeltest zwar ebenfalls die hervorragende Funkverbindung und die zuverlässige Übertragung der Wetterdaten gelobt, gleichwohl aber ebenso einige gravierende Schwächen festgestellt. Dazu gehört zum Beispiel die Tatsache, dass die Station auf einen sogenannten Kombisensor setzt.
Hierbei werden die meisten Sensoren in einem Gehäuse untergebracht – gleich, ob die Temperatur, Luftfeuchte, Windgeschwindigkeit oder Windrichtung gemessen werden sollen. Das Problem daran: Temperatur und Luftfeuchtigkeit sollen eigentlich in etwa zwei Meter Höhe über dem Boden gemessen werden, während für die Winddaten ein freies Plätzchen in deutlich höherer Lage sinnvoll ist. Die gemessenen Daten können also immer nur einen Kompromiss darstellen. Für Hobby-Meteorologen mag dies dennoch ausreichen, WMO-Fanatiker werden dagegen laut den Testern Bauchschmerzen haben.
Hinzu kommt, dass wetterstationen.info teilweise deutliche Abweichungen von den tatsächlichen Werten festgestellt haben will. Dies betreffe vor allem den Regensensor, der mit einer Auflösung von einem Millimeter viel zu ungenau arbeite und oftmals zu niedrige Werte angebe. Auch die Temperaturmessung sei bei Sonnenschein mit durchschnittlich 1,3 Grad Celsius zu hoch, wenngleich sich das ohne Sonne auf nur noch 0,1 Grad Celsius schlagartig verbessere. Offensichtlich funktioniert hier also nicht die Strahlenabschirmung.
Immerhin – und das geben auch die Tester von wetterstationen.info zu – kann man das Problem dadurch beheben, dass man einfach mehrere Sensoren einsetzt. Die Oregon Scientific WMR 100 kann bis zu zehn dieser Sensoren bedienen, womit Fehlmessungen leichter zu identifizieren sein dürften. Zudem sei der Preis mit 200 Euro (Amazon) ausgesprochen attraktiv für die starke Grundausstattung und Erweiterbarkeit der Station.
06.04.2011