Rund 2,5 Jahre nach der RTX 3070 schickt Nvidia die gehobene Mittelklasse-Karte RTX 4070 ins Rennen. Die von vielen anspruchsvollen, aber preisbewussten Spielerinnen und Spielern heiß ersehnte Karte startet im Preisbereich um 650 Euro und liegt damit auf dem Niveau, das ursprünglich für die 70-Ti-Reihe gedacht war. Für die rund 20-prozentige Preiserhöhung gibts etwa 25 bis 30 % mehr Leistung als bei der RTX 3070, womit sich die RTX 4070 auf dem Performance-Level der Oberklasse-Karte RTX 3080 bewegt.
Hinzu kommt ein Speicherupgrade von mageren 8 auf respektable 12 GB. Eigentlich ein Grund zur Freude, doch ausgerechnet in diesen Tagen macht sich die Befürchtung breit, dass Spiele künftig viel mehr VRAM benötigen werden – so kann zum Beispiel die nur schwach optimierte PC-Version von The Last of Us Part I in hohen Auflösungen und Detailstufen die 12 GB schon recht locker füllen. Das weckt Zweifel an der Zukunftstauglichkeit und lässt den Blick zur Konkurrenz rüberwandern. AMDs Radeon RX 6800 XT hat zum Beispiel durch Treiberupdates stark an Leistung zugelegt und bietet mehr VRAM und ein ähnliches Leistungsniveau für weniger Geld.
Was AMD aber nicht bieten kann, ist eine Energieeffizienz, die auch nur annähernd an Nvidias RTX 4070 heranreicht. Sie arbeitet auf dem Niveau der RTX 3080, genehmigt sich unter Last aber rund 200 W weniger – ein beachtlicher und willkommener Fortschritt. Hinzu kommen Nvidias exzellente Exklusivfeatures DLSS 3 und Reflex. DLSS 3 generiert mit den Tensor-Kernen der Karte zusätzliche Frames, was die Bildrate in teils ungeahnte Höhen schießt. Das geht zwar mit einer Erhöhung der Latenz einher, die aber durch die Latenz-Optimierungs-Routine Reflex abgemildert wird und somit kaum spürbar ist. DLSS 3 ist bislang in rund 40 Spielen verfügbar, wobei Cyberpunk 2077 mit seiner sehr performancehungrigen Raytracing-Optik der bekannteste Vertreter ist.
Die Founders Edition direkt von Nvidia ist wieder einmal vorbildlich verarbeitet und der Kühler hält die Karte stets im grünen Temperaturbereich. Allerdings ist der Lüfter bei längerer Last ohne Kopfhörer hörbar.
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- Erschienen: 03.05.2023 | Ausgabe: 6/2023
- Details zum Test
Note:2,25
Preis/Leistung: „befriedigend“
„Plus: RTX-3080-Leistung bei hoher Effizienz.
Minus: Für eine ‚Siebziger‘ sehr teuer.“