Die im März 2012 erscheinende Coolpix S9300 wird den Vorgänger S9100 ablösen und hoffentlich einen Schlussstrich unter die Qualitätsunterschiede bei der Fertigung setzen – sehr viel Käufer hatten von „Montagskameras“ gesprochen und bekamen erst nach einem Austausch eine brauchbare Digitalkamera in die Hand. Da sollte man mehr erwarten können, wenn man sich für das Spitzenmodell der Coolpix S-Serie entscheidet und bei amazon bereitwillig 330,- hinterlassen muss.
Dann hat man die Wahl zwischen einer schwarzen, silbernen, roten oder blauen Ausführung der sehr kompakt konstruierten Kamera. Das besondere Merkmal stellt das Superzoom-Objektiv dar, das in dieser Stärke und Bauform eher selten anzutreffen ist. Das 18fach optische Zoomobjektiv deckt einen Brennweitenbereich von 25 Millimetern Weitwinkel bis hin zu beachtlichen 450 Millimetern Tele ab. Bei Zuschaltung der 4fach digitalen Vergrößerung erreicht man einen Bildwinkel von 1.800 Millimetern im Kleinbildformat. Die Anfangslichtstärke liegt beim Weitwinkel bei 1:3,5 und endet mit 1:5,9 im Tele. Insbesondere im Tele benötigt man eine gute Bildstabilisierung, die von Nikon in gewohnter Weise über die bewegliche Linsengruppe (11 in 10 Gruppen mit 2 ED-Glaslinsen) bewerkstelligt wird.
Die Bildqualität in extremen Bereichen und bei der Videoaufnahme war schon beim Vorgänger hervorragend, der aber im Normalbeich wie Landschafts- oder Porträtaufnahme starke Schwächen aufweisen konnte. Mit dem stärkeren, hintergrundbeleuchteten, 16 Megapixel großen CMOS Sensor soll endlich damit Schluss sein. Die Aufnahmen werden dann als JPEG(3D)- oder als MOV-Datei im Full HD Format auf den SD(HC/XC)-Speicherkarten abgelegt. Auch Sprachnotizen werden als WAV-Datei gespeichert. Die Geotags werden mit dem integrierten GPS-Empfänger in Längen- und Breitenangaben dem Foto auf Wunsch gleich zugeordnet. Mit der Weltkartenansicht bekommt man intelligentes Feature in die Hand, das den jeweiligen Aufnahmeort auf einer Karte anzeigt und durch die entsprechenden Protokolleinträge auch eine fortgesetzte Route anzeigen kann. Die Aufnahmemodi können nach Bedarf eingestellt werden und so lassen sich 360/180-Grad-Panoramaufnahmen in einem Schwenk anfertigen, die höchste Bildqualität bieten. Beliebt ist auch der HDR-Modus, der automatisch zwei Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtung zu einer optimierten zusammenfügt, die einen deutlich größeren Dynamikumfang zu bieten hat.
Spitzenmodell zu sein verpflichtet und es bleibt abzuwarten, ob die Kinderkrankheiten des Vorgängers endlich geheilt wurden. Dann wäre es eine tolle Kamera für unterwegs.
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- Erschienen: 02.11.2012 | Ausgabe: 12/2012
- Details zum Test
„befriedigend“ (77%)
Bildqualität: 80,33%;
Ausstattung: 57,42%;
Handling: 92,56%.