Mit einer Anfangslichtstärke von f1,8 besticht die neue Kompaktkamera von Nikon den fortgeschritten Fotografen, der sich noch eine Zweit- oder Drittkamera für die Hosentasche zulegen möchte. Die hohe Lichtempfindlichkeit steht jedoch nur bei 24 Millimeter Brennweite zur Verfügung und verliert stark (f4,9) bei voll genutztem Tele mit 100 Millimeter Brennweite.
Auch wenn manche Käufer sich über die „billige“ Materialwahl beschweren und der Kamera freundlich ein optisches Understatement bescheinigen, sollte man entspannt über derartige Äußerlichkeiten hinwegsehen und stattdessen die inneren Werte nutzen. Auch liest man immer wieder in diversen Foto-Foren von Enttäuschung durch Bildrauschen. Da kann man ruhig auf dem Teppich bleiben, denn alle Kompaktkameras kommen um diese Bildbeeinträchtigung nicht herum – die eine besser, die andere schlechter – die P300 macht in diesem Punkt jedenfalls eine sehr gute Figur, wenn man sie nicht direkt mit hochwertigen DSLRs vergleicht. Bei Aufnahmen in Innenräumen mit mäßiger Beleuchtung kommt die starke Linse (bei 24 mm) besonders gut zum Einsatz und liefert scharfe Bilder bis in die Randbereiche ab. Wer natürlich das Zoomen bei schlechten Lichtverhältnissen nicht unterlassen kann, sollte sich an der eigenen Nase ziehen, wenn die Aufnahmen nichts taugen. Ohnehin ist der Zoombereich mit 4,2 zu vernachlässigen. Viel wichtiger ist der optische Bildstabilisator, der auch den Schuss aus der Hüfte und Videos im Bewegungsmodus möglich macht. Unterstützend kommen zur vollen manuellen Aufnahmekontrolle diverse Automatikmodi hinzu. Das Motivprogramm HDR liefert ebenfalls sehr gute Bildergebnisse ab. Der Best-Shot-Selector wählt aus zehn Aufnahmen die schärfste aus, Highspeed-Serienaufnahmen bei voller Auflösung bringen so manchen Spaß, der von einer 360°/180°-Panorma-Funktion abgerundet wird. Videoaufnahmen können bis 1.080p im Full-HD-Format mit Einsatz des optischen Zooms und Autofokus zu erfreulichen Ergebnissen führen. Die fertigen Aufnahmen kann man sich auf dem blendfreien 3 Zoll Display mit einer Aulösung von 921.000 Bildpunkten ungestört ansehen.
Rund 280 Euro (bei amazon) muss man schon für diese Kompaktkamera ausgeben, die weniger für die Urlaubsreise als für spezielle Nahaufnahmen oder Portrait-Bilder gedacht ist.
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Stiftung Warentest Online
- Erschienen: 12.07.2011
- Details zum Test
„gut“ (2,2)
„Gute Kompaktkamera mit manuellen Funktionen.“