Auf der optisch durch Sternchen hervorgehobenen Oberfläche der Touch Mouse, die Microsoft soeben auf der Consumer-Electronics-Messe 2011 in Las Vegas vorgestellt hat, lassen sich insgesamt elf Befehle allein mit den Fingern ausführen. Die Multitouch-Maus richtet sich bevorzugt an Besitzer von PCs oder Notebooks, auf denen Windows 7 installiert ist. Das Eingabegerät soll im etwa Mitte 2011 auf den Markt kommen.
Mäuse mit Touch-Oberfläche sind seit etwa einem Jahr zwar nichts Neues mehr, gehören aber immer noch zu den Exoten unter den PC-Eingabegeräten. Microsoft hat die Technik, die auf einer berührungsempfindlichen Oberfläche anstelle von Tasten und Scrollrad basiert, noch etwas verfeinert. So können mit der Maus nicht nur die üblichen Tastenbefehle ausgeführt werden. Die Sensoroberfläche führt auch auf Eingabe mit einem bis drei Fingern komplexere Navigationswünsche aus.
So kann etwa mit einem Finger komfortabel vorwärts/rückwärts oder nach der Seite durch Dokumente navigiert werden, mit zwei Fingern wiederum lassen sich Fenster vergrößern oder verkleinern, ohne dass dafür eine Schaltfläche mit dem Mauszeiger anvisiert werden muss, und mit drei Fingern können alle aktuell geöffneten Programme geöffnet oder zum Desktop zurückgekehrt werden – die letzteren Befehle sind unter Windows 7 besonders bequem. Insgesamt gesehen erhöht sich mit der neuen berührungsempfindlichen Oberfläche die Bedienerfreundlichkeit der Maus, was der innovativen Technologie, die über Smartphones und andere per Finger steuerbaren Geräte immer mehr zum Gemeingut wird, zum Durchbruch verhelfen könnte oder ihr zumindest zu etwas mehr Aufmerksamkeit verhelfen könnte.
Ferner arbeitet in der neuen Maus die BlueTrack-Technologie von Microsoft, die ihre Fähigkeiten schon in mehreren Tests unter Beweis gestellt hat. Sie zeichnet sich besonders dadurch aus, dass sie auf nahezu allen Oberflächen, selbst durchsichtigen und spiegelnden, hervorragende Abtast- und damit Navigationsergebnisse erzielt. Die Kommunikation mit dem Rechner wiederum erfolgt kabellos über die 2,4GHz-Funktechnologie, deren Funkempfänger an der Maus einen USB-Anschluss belegt.
Die Maus soll, so hat Microsoft angekündigt, etwa im Juni 2011 in den Verkauf starten. Sie trifft auf eine bisher überschaubare Anzahl von Konkurrentinnen. Neben der ebenfalls von Microsoft hergestellten, knapp 50 Euro (Amazon) teuren Arc Touch Mouse (Testergebnisse) sind dies vor allem die Magic Mouse (Testergebnisse) von Apple (65 Euro bei Amazon) sowie neuerdings die Cue von SpeedLink, die bei Amazon für rund 32 Euro zu haben ist, sowie die Bazoo Merlin TC Wireless, die in Kürze für 40 Euro über den Ladentisch gehen soll. Die neue Microsoft hingegen kommt mit den vom Hersteller anvisierten 79,99 Euro merklich teurer als die Konkurrentinnen.
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- Erschienen: 16.01.2012 | Ausgabe: 3/2012
- Details zum Test
ohne Endnote
„... Das Scrolling lief im Test alles andere als flüssig; ungenaue Wischgesten führten zu Querbewegungen. ... eher als experimentelles Luxusobjekt zu sehen denn als eine Maus zum produktiven Einsatz.“