Mit dem Memup MediaPad 808R hat ein neuer Spieler die Tablet-Szene betreten. Das französische Unternehmen möchte mit dem Gerät wie zuvor schon die Landsmänner von Archos vor allem das Lowend ansprechen. Allerdings versucht Memup nicht einmal die schwache Ausstattung seines Produktes zu kaschieren. Stattdessen preist er das MediaPad der 8-Zoll-Klasse als hervorragende „Taschenbibliothek“ an. Der Nutzer soll das Tablet weniger zum Surfen als zum Lesen von E-Books verwenden.
Zu diesem Zweck wurde auch das eher untypische 4:3-Bildformat gewählt, das der Anzeige von Buchtexten entgegen kommen soll. Angesichts der resistiven Bildschirmtechnologie eignet sich der Touchscreen auch gar nicht für komplexe Bediengesten oder das reaktionsschnelle Bedienen von Spielen oder aufwendigen Applikationen. Für das Weiterblättern von Buchseiten oder das Scrollen durch Fotogalerien reicht er dagegen allemal aus. Der Speicher wiederum dürfte mit 8 Gigabyte in der Tat genug Platz für eine ausgedehnte Taschenbibliothek bieten: Rund 7.000 bis 8.000 Bücher sollten hier problemlos ihren Platz finden. Mehr also, als man vermutlich in einem Leben lesen könnte.
Bei der restlichen Ausstattung finden sich die typischen Tablet-PC-Merkmale wie WLAN für die Herstellung von Internetverbindungen in Hotspots, eine Webcam für die Nutzung von Internettelefonie sowie einige vorinstallierte Applikationen und Spiele. Als Betriebssystem kommt das von Google für Tablets eigentlich gar nicht freigegebene Android 2.2 zum Einsatz, ein Zugang zum Android Market wird von Memup nicht erwähnt. Es dürfte also als wahrscheinlich gelten, dass das MediaPad 808R diesen nicht besitzt – und somit auch nicht Zugriff auf die riesige App-Landschaft von Android besitzt.
Das Memup MediaPad in der 8-Zoll-Version ist eben kein „echtes“ Tablet – und ein solches sollten Käufer auch nicht erwarten. Vielmehr will es als großer und komfortabler E-Book-Reader punkten – und dafür scheint der Preis durchaus angemessen.
23.03.2011