Für wen eignet sich das Produkt?
Für eine klar definierte Nutzergruppe hat Medisana einen von seinen Rahmendaten her komfortablen und in einem technischen Aspekt besonders schlagkräftigen Luftbefeuchter entwickelt: Er arbeitet mit einem Hygrostaten, der die Raumluftfeuchtigkeit in einem Spektrum zwischen 40 und 95 Prozent (relativer Luftfeuchtigkeit) erfasst, das Gerät bei Bedarf ein- und ausschaltet und so für ein konstantes Luftfeuchtigkeitsniveau bürgt. Auch die Erwartungen von Menschen, die den kostspieligen Luftreinigern gehörige Skepsis entgegenbringen, aber Wert auf frische Atemluft legen, dürfte der Medisana-Neuzugang problemlos erfüllen. Denn im Gerät werkelt ein Ionen-Geber, der unangenehme Gerüche mit Anionen neutralisiert.
Stärken und SchwächenDas für 30 Quadratmeter große Räume optimierte Gerät demonstriert zwar stolz Reinigungsfunktionen, seine Leistungen liegen aber nicht auf dem Niveau eines Luftreinigers mit Befeuchtungsfunktion. Wer die Nachteile der Luftionisation ignorieren kann, staunt über das Zusammenspiel aus Leistungsdaten und Komfortmerkmalen, mit dem sich der Ultraschallbefeuchter auf einem gleichberechtigten Platz im Medisana-Portfolio mühelos einfinden dürfte. Anerkennung verdient das Tasten-Bedienfeld mit Timer und Startzeitvorwahl, mit der es sich in einem Zeitraum zwischen einer und 24 Stunden aus dem Standby-Modus aufwecken lässt. Über die Mist-Taste können Sie vier Leistungsebenen für den Nebelausstoß einstellen und via LED-Anzeige bleiben Sie über den aktuellen Feuchtigkeitsgrad, die einprogrammierte Startzeit in Minutenschritten und die Ionenfunktion informiert. Der PR-H90 schafft so die Voraussetzungen für eine äußerst komfortable Bedienung. Weniger gelungen ist das Marketing. Denn das Gerät fokussiert einen geräuscharmen und zugleich effizienten Betrieb – eine Grundeigenschaft jedes Ultraschall-Verneblers im Unterschied zu den Befeuchtern mit Verdampfungs- oder Verdunstungs-Technologie.
Preis-Leistungs-Verhältnis120 Euro hat sich der Hersteller vorgestellt – und mit Blick auf die Ausstattungs-Highlights ist das tatsächlich ein Wort. Aber auch in der Grundausstattung kann der Kunde viel Geld unterbringen. Aus einem abnehmbaren 4,5-Liter-Tank zieht der PR-H90 das für seinen mikrofeinen Nebelausstoß benötigte Wasser. 7,2 Liter pro Tag beträgt die Vernebelungsleistung, das bedeutet Gleichstand mit dem deutlich günstigeren Klarstein Sevilla, dem kostspieligen Dyson-Goldesel für Design-Feinschmecker oder dem in Sachen Bedienkomfort unterlegenen Schwesternmodell UHW. Wer das Geld in die Hand nimmt, sollte sich mit dem Modell ehrlich aufgehoben fühlen, abgesehen vom fragwürdigen Prozess der Luftionisation, bei der schädliches Ozon und gesundheitsbedenkliche Reststoffe beim Abbau von geruchsbildenden Gasen entstehen können. Wartung und Pflege wollen allerdings ebenfalls bezahlt sein. So muss der Wasserfilter (das Doppelpack zu rund 13 Euro) je nach Einsatzhäufigkeit einmal pro Monat gewechselt und das Gerät regelmäßig mit einer Entkalkungslösung entkalkt werden.