Das Testergebnis „befriedigend“ (Ökotest 10/2015) passt so gar nicht zu einem Kinderdrehstuhl, der sich seinen Kunden als ergonomische Offenbarung präsentiert. Der 218 Euro teure Torro Sit (Amazon) wirkt im Lehnenbereich wie amputiert und nähert sich damit den Sitzwundern an, die nurmehr eine Art Kreuz als Rückenteil bieten statt einer vollständigen Rückenlehne (etwa HAG Capisco) - und so Schulter und Rücken besonders entlasten. Dumm nur, dass beim Mayer all das keine Rolle spielt.
Umgekehrtes Sitzen mit Unterarmstütze
Der wie gekappt aussehende Lehnenteil reicht nämlich nicht aus, um den Körper in eine gesunde Haltung zu bringen und in Lernpausen zu entlasten. Doch der Gedanke dahinter ist gut: Beim umgekehrten Sitzen wird die Lehne zur Unterarmstütze und der Stuhl zum Bewegungsinstrument. Die Punkte lässt er aber dort liegen, wo selbst einfachere Stühle besser aufgestellt sind – bei der Verstellbarkeit der Sitztiefe und Rückenlehne. Als nähme der Schrecken kein Ende, vermasseln ihm auch noch Schadstoffe die Bilanz. Gefunden wurden neben Ersatzweichmacher DINP auch stark erhöhte Werte von phosphororganischen Verbindungen.
Weichmacher und halogenorganische Verbindungen
Nun könnte man Kritikern entgegenhalten, dass hier mit DINP immerhin ein toxokologisch weniger bedenklicher Weichmacher zum Einsatz kommt. Der Torro Sit befindet sich ferner in bester Gesellschaft mit Rovo Five und im Gehalt von halogenorganischen Verbindungen auch mit Topstar Ergokid und Terena, die das Schlusslicht des Ökotest-Drehstuhlvergleichs bilden. Doch wer mutet seinem Kind schon einen Sitz zu, der zwar einen bekannten Namen trägt und im Design auch zwar die Knüllerfixierten anspricht, dann aber munter vor sich hindünstet? Der Torro Sit bedient zu dem eine Preislage, die der Paidi Pepe oder Kettler Berri wesentlich überzeugender repräsentieren.
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- Erschienen: 25.09.2015 | Ausgabe: 10/2015
- Details zum Test
„befriedigend“
Im Mittelfeld der Testergebnisse befand sich der Multifunktionsstuhl von Mayer. Kritisiert wurde die Lehnenkonstruktion, da vor allem der obere Lehnenbereich nur eine eingeschränkte Nutzungsmöglichkeit zulässt, im schlimmsten Falle können daraus Haltungsschäden resultieren. Auch im Testkriterium Inhaltsstoffe hatten die Tester einiges zu bemängeln: Es wurde ein Weichmacher nachgewiesen, der ab einer bestimmten Menge verboten ist. Zudem fanden die Tester einen hohen Gehalt an phosphororganischen und halogenorganischen Verbindungen, welche krebserregend sein als auch wie ein Nervengift wirken können. - Zusammengefasst durch unsere Redaktion.