Aus der Ferne betrachtet wirkt der PC-TU200 von Lian Li wie ein edler Beauty-Case und gar nicht wie ein PC-Gehäuse der Gamerklasse. Der Henkel ist im Top-Bereich montiert und gibt dem Gehäuse den typischen Koffercharakter. Der Hersteller bietet das edle Mini-Gehäuse in Schwarz und Silber an.
Wie es bei Lian Li schon Tradition ist, wird das kleine Koffer-Gehäuse in Vollaluminium gefertigt und man kann behaupten, dass kein Hersteller mehr Erfahrung mit diesem Material besitzt. Folglich kommt bei dieser Leichtbauweise auch ein sehr geringes Gesamtgewicht heraus – lediglich 3.150 Gramm zeigt die Waage an. Die Außenmaße von 21 x 32 x 36 Zentimeter lassen nicht vermuten, dass der Mini-Case auch für Gamer interessant ist. Jedoch hat Lian Li das TU200 so gestaltet, dass sogar Grafikkarten mit einer Gesamtlänge von 300 Millimetern ihren Platz finden können. Ein Grafikkartenhalter sorgt für die stabile, verwindungsfreie Montage einer langen Karte und sichert diese. Als Stromversorgung kann ein Standard ATX PS/2-Netzteil verbaut werden, um ein Mini-ITX- oder -DTX-Mainboard mit genügend Energie zu versorgen. Frontal lässt sich ein optisches Laufwerk ebenfalls in Standardgröße von 5,25 Zoll verbauen, was eigentlich ausreichen sollte. Der Festplattenkäfig bietet eine Besonderheit an, die man leider noch nicht häufig genug antrifft. Vier gummigelagerte 3,5 Zoll große Festplatten können direkt mit dem Käfig (Daten und Strom) verbunden werden. Der SATA-Hot-Swap Festplattenkäfig erlaubt es, die Festplatten im laufenden Betrieb auszutauschen. Zwei der Einschübe sind auch für die kleinen 2,5 Zoll Festplatten kompatibel, falls beispielsweise eine kleine SSD verbaut werden soll. Um das Seitenteil zu lösen bedarf es keinerlei Werkzeug, denn dieses lässt sich einfach über einen rückwärtigen Hebel lösen. Zur Belüftung des kleinen PC-Gehäuses hat der Hersteller einen starken, jedoch langsam drehenden 140 Millimeter großen Lüfter unter dem optischen Laufwerk in der Front untergebracht. Darunter sind standesgemäß die externen Verbindungen modernsten Standards untergebracht: HD Audio, zwei USB 3.0- und ein eSATA-Port.
Wer also mit dem Beauty-Case zur LAN-Party gehen möchte, wird wohl um die 150 Euro ausgeben müssen, um die eigene Hardeware zu verstecken.
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- Erschienen: 01.08.2012 | Ausgabe: 9/2012
- Details zum Test
4 von 5 Sternen
Preis/Leistung: „befriedigend“
„Plus: Praktischer Griff; Robust.
Minus: Wenig Platz für CPU-Kühler.“