LG Electronics hat dieser Tage mit dem E2370V einen Monitor angekündigt, mit dem der renommierte Hersteller insbesondere die Blicke der Gamer auf sich ziehen möchte. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Als einer der wenigen Monitore auf dem aktuellen Markt besitzt der 23-Zöller nämlich ein IPS-Panel, das eine „hervorragende“ (LG) Bildqualität sowie Blickwinkelstabilität in Aussicht stellt.
Auf den ersten Blick fällt jedoch positiv ins Auge, dass LG Electronics als einer der wenigen Hersteller endlich einmal auf das zurzeit nahezu alle Monitore dominierende Hochglanzfinish verzichtet hat. Stattdessen trumpft (anders kann man den mutigen, aber auch vernünftigen Schritt kaum nennen) der Bildschirm mit einem Gehäuse aus gebürstetem Metall auf, dessen Anmutung mit einer Vielzahl von Spielegenres bestens harmoniert – ein ziemlich netter Nebeneffekt.
Auch in der Wahl des Panels weicht LG wohltuend vom Mainstream ab. Speziell in Gaming-Monitoren steckt in der Regel ein TN-Panel, da diese eine schnelle Reaktionszeit garantieren, dem Benutzer dafür aber Abstriche in puncto Farbdarstellung und insbesondere Blickwinkelstabilität abverlangen. Eine hochwertigere Bildqualität sowie einen Blickwinkel von 178 Grad versprechen hingegen VA-Panel, die allerdings häufig recht langsam schalten, sowie IPS-Panels, bei denen dieses Manko lang nicht so stark ausgeprägt ist. LG kündigt folgerichtig für den neuen Bildschirm eine Reaktionszeit von 6 Millisekunden Grau-zu-Grau an, ein Wert, der zwar im Labor geschönt ist, jedoch ziemlich nah an die ebenfalls geschönten 2 oder 5 Millisekunden der TN-Panels herankommt. Ein zuschaltbarer „Thru-Modus“ soll ferner den Inputlag bei schnellen Spiel-/Videosequenzen spürbar drücken.
Außerdem wird der Monitor von LEDs ausgeleuchtet, die unter anderem eine recht schmale Gehäuseform ermöglichen, sowie einem Sensor, der die Helligkeit nach Maßgabe des Umgebungslichtes selbständig regelt. Eher ein Gimmick, wenn auch ein recht nützliches, ist ferner noch die Bild-in-Bild-Funktion sowie eine Fernbedienung, über die Voreinstellungen aufgerufen werden können.
Alles in allem verspricht der 23-Zöller in der Tat ein recht interessantes Gesamtpaket für Gamer beziehungsweise Multimedia-Enthusiasten zu werden, die allerdings auch dazu bereit sein müssten, ein paar Euro mehr für einen farbtreuen, blickwinkelstabilen Bildschirm auszugeben. Wie hoch der Zusatzobulus im Vergleich zu einem 23-Zöller mit TN-Panel (und Klavierlack-Optik) ausfallen wird, hat LG jedoch leider noch nicht bekannt gegeben – aber Ende Januar soll der Verkauf des Gerätes starten.
21.01.2011