Was in den USA dank des Anbieters Square schon eine ganze Weile boomt, soll nun auch in Europa salonfähig werden: das Bezahlen mit Kreditkarte bei Privatpersonen und Selbstständigen. Möglich macht dies ein kleines Kartenlesegerät von Square, welches schlicht an den Kopfhöreranschluss eines iPhones, iPads oder Android-Smartphones angesteckt wird. Der Zahlungswillige steckt einfach seine Kreditkarte ins Lesegerät, welches den Magnetstreifen ausliest und bezahlt auf diesem Wege die geforderte Summe. Das Geld wird von Square am nächsten Werktag auf einem US-Konto gutgeschrieben, 2,75 Prozent werden als Dienstleistungsausgleich einbehalten.
Genutzt werden kann das System mit Visa, Mastercard, American Express und Discover. Spezielle Verträge oder Mindestumsätze werden nicht gefordert, alles funktioniert herrlich unkompliziert. Auf diese Weise können Privatpersonen beispielsweise ihre eBay-Geschäfte untereinander abwickeln oder kleine Geschäftsleute auch ohne aufwendiges Kassensystem mobil Zahlungen entgegennehmen – ohne endlos Rechnungen ausstellen zu müssen. Apropos Rechnungen: Eine E-Mail stellt dem Zahlenden die Abrechnung zu.
Nun sind in Europa allerdings Magnetstreifen eine aussterbende Gattung. Immer mehr gehen Banken und Kartenindustrie zur Chipkartenzahlung über, die weniger leicht gefälscht und missbraucht werden kann. Square konnte daher bislang in Europa nicht Fuß fassen, in die Lücke ist aber das Unternehmen iZettle gesprungen. Dieses erlaubt zumindest Nutzern mit einem iOS-Gerät die bargeldlose Zahlungsannahme mit einem ähnlichen Prinzip. Einzige Unterschiede: Das Gerät ist kein Magnetstreifenleser, sondern ein Chipleser. Und es sitzt nicht am Kopfhöreranschluss sondern am Dock-Anschluss unterhalb des Gerätes.
iZettle erfüllt laut Unternehmen alle Voraussetzungen der Kartenindustrie und hat eine EMV- und PCI-DSS-Zulassung. Das Geld fließt auch hier direkt auf ein gewünschtes Bankkonto und Rechnungen werden via E-Mail zugestellt. Eine PIN-Abfrage erfolgt nicht, dafür leistet der Zahlende eine Unterschrift auf dem iOS-Gerät. In Schweden, wo das Gerät Ende 2011 in den Regelbetrieb gegangen ist, kostet eine Transaktion 1,50 SEK (ca. 17 Cent) plus ebenfalls 2,75 Prozent vom gebuchten Betrag.
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- Erschienen: 02.04.2013 | Ausgabe: 5/2013
- Details zum Test
Note:1,9
„Ideal für kleine Geschäfte oder auf dem Wochenmarkt. Aber auch privat nützlich.“