Für wen eignet sich das Produkt?
Huawei hält es etwas anders als andere große Hersteller. Hier ist nicht das eigentliche Hauptreihenmodell P9 das Flaggschiff, das vielmehr die Alternative für den rationalen Käufer ist. Die Rolle des Hightech-Boliden übernimmt dagegen das P9 Max, welches in vielerlei Hinsicht eine deutliche Schippe oben drauflegt – ob dies nun unbedingt notwendig ist oder nicht. Vor allem richtet es sich mit seinen 6,2 Zoll Bilddiagonale aber an die Freunde der übergroßen Phablets, die gerne mit Smartphones in Tablet-Größe hantieren.
Stärken und SchwächenDenn bei dieser Größe lassen sich natürlich Fotos und Videos in ganzer Pracht betrachten. Dank 2.440 x 1.560 Pixeln Auflösung ist die Darstellung gestochen scharf. Gleichwohl hätte es Full-HD auch getan – so wird sehr viel Strom verbraucht. Das könnte angesichts eines mit 3.000 mAh eher mittelmäßigen Akkus durchaus zu Kurzatmigkeit führen. Auch beim Chipsatz wird geklotzt, nicht gekleckert. Es kommt sogar der nagelneue Kirin 955 zum Einsatz, der ordentlich Dampf macht – ergänzt um 4 Gigabyte RAM dürfte das auf lange Sicht eine flüssige Bedienung sicherstellen. Ein neues Konzept gibt es dagegen bei der Hauptkamera: Sie löst nur mit 12 Megapixeln auf. Doch Megapixel allein machen das Foto eh nicht besser, das P9 Max setzt stattdessen auf eine Doppelkamera, so dass nachträglich der Fokus im Bild verschoben werden kann – und es gibt eine optische Bildstabilisation sowie einen besonders schnellen Laserfokus.
Preis-Leistungs-VerhältnisOb der Medienspeicher erweiterbar ist, ist unbekannt. Das schicke Gehäuse in Metallstil könnte auf einen Unibody mit möglichst wenigen Öffnungen hinweisen. Doch 64 Gigabyte interner Speicher sind ordentlich und dürften für eine ganze Weile ausreichen. Bis auf den kleinen Akku – der durch eine automatische (vielleicht damit auch ärgerliche) Anpassung der Hintergrundbeleuchtung geschont werden soll – gibt es am P9 Max eigentlich keine Kritik zu äußern. Mit seinen 700 US-Dollar ist es aber auch brachial teuer, vor allem, wenn es wie so oft in Deutschland 1:1 in Euro angeboten wird.