HP macht ab sofort mit dem DesignJet 3D das Ausdrucken von 3-D-Modellen direkt am Arbeitsplatz zu einem Einstiegspreis ab 12.500 Euro (plus MwSt.) möglich. Auch wenn diese Summe exorbitant hoch erscheint, ist sie in Wirklichkeit ein erster Schritt in Richtung bezahlbare 3-D-Drucker. Genau dies wiederum bezweckt auf lange Sicht der Herstellers HP. Der Designjet ist das erste Produkt einer eigens zu diesem Zweck eingegangenen Partnerschaft mit dem Hersteller Stratasys, dem weitere, noch preiswertere 3-D-Drucker folgen sollen.
Im Grund genommen stammt der Designjet 3D sogar ausschließlich aus der Stratasys-Schmiede, wird aber unter dem Label HP vermarktet. In einem ersten Schritt möchte sich HP mit dem Designjet 3D den Weg in Ingenieurbüros, die mit MCAD arbeiten, bahnen. Auf lange Sicht sollen die Drucker aber auch für Privatanwender erschwinglich werden – quasi parallel zur Preisentwicklung bei den Laserdruckern, die ebenfalls mit für damalige Verhältnisse horrenden Preises gestartet sind.
Während der Designjet 3D die 3-D-Objekte einfarbig ausgibt (in einer Art Elfenbeinweiß), lassen sich mit der Produktvariante Designjet Color 3D sogar farbige Objekte produzieren. Allerdings sind sie in Gänze ebenfalls einfarbig – nur dass der Benutzer sich zwischen acht verschiedenen Farben entscheiden kann. Der Aufpreis zum monochromen Modell beträgt 3.700 Euro. Als Zubehör gibt es noch einen Unterschrank (680 Euro) sowie eine Reinigungsanlage zur Entfernung der bei der Produktion entstehenden überschüssigen Stützelemente (1.720 Euro). Beide Drucker sind ab Mai 2010 in "ausgewählten" europäischen Ländern, darunter Deutschland, lieferbar.
Technisch wiederum setzt der Designjet 3D das Verfahren ein, die 3D-Objekte Schicht für Schicht aufzubauen und nicht, wie in einer alternativen 3-D-Technologie, das Objekt aus einem Block herauszuschneiden. Zum Einsatz kommt dabei ein Kunststofffaden, der im geschmolzenen Zustand den Rohstoff für das Objekt während des Herstellungsprozesses abgibt. Das Objekt kann maximal 203 (B) x 152 (T) x 152 (H) Millimeter groß sein, in der Color-Version sogar 203 Millimeter tief. Je nach Komplexität und Größe des Druckauftrags dauert die Herstellung weit über eine Stunde.
Der Designjet 3D soll Ingenieurbüros oder Ausbildungsstätten eine relativ preiswerte Möglichkeit bieten, der Produktentwicklung anschauliche Prototypen zur Verfügung zu stellen, an denen dann Funktions- und Passgenauigkeitstest durchgeführt werden können. HP hat außerdem niedrige Betriebskosten angekündigt, sodass sich unterm Strich mit dem Designjet 3D sogar die Entwicklungskosten nachhaltig senken lassen.
26.04.2010