Beim Hagenuk e62 handelt es sich um ein geradezu klassisches Ergonomie-Telefon. Es vereint alle Merkmale in sich, die ein gutes Senioren-Modell besitzen sollte: Es verfügt über eine Tastatur mit extra großer Beschriftung, ein mit 1,85 Zoll zwar sehr kleines aber große Ziffern anzeigendes Display und eine Notruftaste, welche unter anderem eine SOS-Kurznachricht auslöst. Ferner besitzt das Telefon drei frei belegbare Kurzwahltasten und eine Freisprechfunktion mit einstellbarer Lautstärke.
Was das Hagenuk-Telefon von vielen Konkurrenzgeräten abhebt, ist das Design des Gerätes. Nur allzu viele Senioren-Handys können leider ihre Herkunft nicht verleugnen und präsentieren sich als klobige und unattraktive Backsteine. Doch damit kann man heutzutage kaum noch einen Senior begeistern – sofern er nicht derart technikfern ist, dass er mit jedem Zugeständnis ans Design überfordert wäre. Doch der Markt für sogenannte Ergonomie-Telefone umfasst keinesfalls nur die Generation 80+.
Gerade die Generation um 55 bis 60 herum ist mittlerweile bereits im Umgang mit Handys geübt und verlangt mehr als nur simpelste Technik für den Gesprächsaufbau. Hier dürfen es ruhig auch eine SMS-Funktion, verschiedene, einstellbare Rufmelodien und ein Anschluss für ein Headset sein. All dies bietet das e62. Darüber hinaus ist es Menschen dieser Altersklasse verständlicherweise recht unangenehm, dass jeder sehen kann, wenn Motorik und Augen nachlassen – wie es bei vielen klassischen Seniorentelefonen der Fall ist. Das e62 kommt dem Bedürfnis nach gesteigerten Bedienkomfort daher sehr dezent entgegen.
Einzig die kurze Ausdauer ist ein echter Nachteil dieses Mobiltelefons. Denn mit einer Gesprächszeit von lediglich vier Stunden zeigt sich das Hagenuk e62 sehr kurzatmig, was insbesondere in dieser Geräteklasse erstaunt. Einfache Handy-Modelle von Nokia und anderen namhaften Herstellern schaffen locker acht bis zehn Stunden Dauergespräche – wieso fällt es den Herstellern von Senioren-Handys so schwer, ähnliche Werte zu erreichen?
06.09.2011