Bollerwagen sind nicht nur für den Kindertransport gut. Auch die Getränkebeförderung zu Vater- und Maitagen, bei Festivals oder Familienausflügen lässt sich mit einem solchen Handwagen wunderbar bewerkstelligen. Der (Online-)Markt ist umfassend und viefältig geworden, und naturgemäß steigen die Suchanfragen pünktlich zu Beginn der Freiluftsaison, wie der Froggy-Bollerwagen namens WCC01 besipielhaft zeigt. Wer solch einen Handziehwagen häufiger zum Einsatz bringen will, sollte allerdings auf Qualität achten – und gerade im unteren Preissegment steht es hiermit nicht zum Besten. Leider steht auch der knapp 40 EUR teure Froggy hierfür beispielhaft.
Dank abnehmbarer Seitenwände auch für breites Frachtgut
Er kommt zunächst einmal klassisch: Der vierteilige Wagenkorpus ist aus Mehrschicht-Holzfaserplatten gefertigt, rollt auf Lufträdern, wird stabilisiert von einer pulverbeschichteten Stahlrohrkonstruktion und ist mit einer halbrunden Wetterplane überzogen, die das Frachtgut vor Wind und leichtem Regen schützen soll. Bei äußeren Abmessungen von 90 x 63 x 96 Zentimetern in Länge, Breite und Höhe ist er ein echtes Kompaktmodell, doch zugleich nur in seiner geschlossenen Version auf kleines Transportgut beschränkt: Sämtliche Seitenteile sind abnehmbar und erlauben damit auch den Transport von breiterem Frachtgut. Der Umbau wiederum ist werkzeugfrei, da die Teile nur gesteckt werden – nur eine einzige Schraube lässt sich finden, die das Konstrukt zusammenhält.Vieles wird nur gesteckt oder geklemmt
Für den Schwertransport bringt das natürlich Einschränkungen mit sich, denn das Ganze soll nicht gerade vertrauenserweckend wirken. Vor allem deshalb, weil auch der Holzboden ohne weitere Befestigungsmöglichkeiten einfach nur in die Rohrstücke des Untergestells gesteckt wird. Dasselbe Bild bei den Rädern und den Stahlbügeln für die Plane - auch diese werden nur gesteckt und allenfalls mit einer Klemmvorrrichtung stabilisiert, es gibt keine nennenswerten Fixierungen. Die Nutzer des Froggy formulieren aber noch einenen weiteren Kritikpunkt, von dem man auch bei vergleichbarer Konkurrenz des öfteren liest: Den luftgefüllten Gummirädern entströme ein stechender Geruch, ein Hinweis auf PAK oder ausdünstende Chemikalien wie Phthalatweichmacher.Für den Kindertransport nur bedingt empfehlenswert
Der Froggy ist also offensichtlich nur ein Handziehwagen für ein schmales Einsatzspektrum: Kinder sollten angesichts der Schadstoffe einen großen Bogen um den Wagen machen, das Gewicht von mehreren Bierkästen würden Stabilität und Planungssicherheit eines Vatertages ebenfalls auf die Probe stellen; der Fairness halber sei erwähnt, dass sich knapp die Hälfte der Nutzer durchaus mit dem Gebotenen abfindet, man könne für knapp 40 EUR (Amazon) eben kein Topprodukt erwarten. Nachbessern sollte der Hersteller aber unbedingt bei der Schadstoffliste, immerhin sind Bollerwagen traditionell für den Kindertransport ausgelegt. Mancher wird hier daher nur mit einer guten Portion Skepsis zugreifen.