Für wen eignet sich das Produkt?
„Natural Line“ lautet der Name der derzeit sechsköpfigen Produktfamilie aus Holzbürsten, die Fripac-Medis für eine an Naturprodukten interessierte Kundschaft auf dem Markt hat. Der Paddle-Brush wird dabei die Aufgabe zuteil, mittellanges und langes Haar zu entwirren und es glänzend glattzustriegeln („Sleek-Look“). Die beinahe komplett aus Ahornholz – inklusive der neun Borstenreihen – gefertigte Bürste könnte authentischer nicht sein: Weder liefert sie mit Sonderfunktionen Antworten auf Fragen, die keiner gestellt hat, noch patzt sie beim Material.
Stärken und SchwächenAuch ohne Ausstattungs-Firlefanz ist der Umgang mit der Haarbürste angenehm. Allenfalls hinterlässt die Wahl von Ahornholz frustrierte Kunden. Das Versprechen, eine Kombination aus ziepfreier Kämmbarkeit und einem Anti-Statik-Konzept für schwer kämmbares Haar zu liefern, wird nicht rundum erfüllt. Allerdings sind es auch die jenseits der Zielgruppe liegenden Käufer, die eine Schneise in die sonst so homogenen Lobgesänge fräsen – und nichts gegen ein synthetisches Konzept gegen fliegendes Haar hätten. Alle anderen listen in diesem Kontext nur Vorzüge: Trockenes Haar neige weniger zum Knistern, durch nasses Haar gleite der große und flache Bürstenkopf ohnehin ohne größere Attitüde. Und gebe es beim Kämmen den üblichen Knötchen-Widerstand, kommen die Holzborsten ins Spiel. Durch die gerundeten Spitzen könne der Kopfhaut gar nichts passieren, ausgezupfte Haare gebe es selten, auch nicht durch Klemmstellen zwischen dem Kunststoffbett und der Borstenaufnahme. Kritiker melden sich mit Verarbeitungsmängeln zu Wort: Die Borstenplatte könne sich von der Holzunterlage lösen, die Marlies-Möller-Bürste könne es jedenfalls besser.
Preis-Leistungs-VerhältnisAusgabe und dafür erhaltene Leistung verhalten sich aber proportional: Die rund 18 Euro (Amazon) rechtfertigen sich vorwiegend über die Material- und Produktionskosten einer solchen Naturbürste, deren Nutzergruppen etwas mehr erwarten als den Plastiktinnef halbwertiger Discounterware. Die Investition macht sich aber nur dann bezahlt, wenn Produkt und Kunde zusammenpassen – nicht nur im Interesse an Naturmaterialien, sondern auch bezüglich Haarstruktur und Frisierzielen. Denn der Abstand der Borsten zueinander ist groß und nichts für feines Haar, der immerhin knapp 9 Zentimeter breite Paddle-Körper kann in der Hand einer zart gebauten Nutzerin von gravitätischer Umständlichkeit sein.