Der US-amerikanische Hersteller EVGA ist als Nvidia-exklusiver Boardpartner für Grafikkarten bekannt. Mit dem Hadron Air wird nun erstmals ein Gehäuse vorgestellt. Der Premium-Tower nimmt Mainboards im Mini-ITX-Format auf, ist mit rund 200 EUR aber recht teuer geraten. Lohnen sich die Anschaffungskosten?
Äußere Erscheinungsbild
Rein äußerlich macht das Gehäuse eine gute Figur. Bei einem Gewicht von sechs Kilogramm misst es 169 x 305 x 308 Millimeter (BxHxT) und wird aus Stahl gefertigt. Wie der Name schon nahelegt ist das Modell für eine Kühlung mit Luft vorgesehen, eine Variante für Wasserkühlungen (Hadron Hydro) soll in naher Zukunft folgen. Die Front ist durchgängig aus spiegelndem schwarzen Kunststoff gefertigt und nicht jedermanns Geschmack. Staub, Fett und Fingerabdrücke sind jederzeit gut zu sehen. Unterhalb ist ein metallener Bügel angebracht. Dieser sorgt dafür, dass das Gehäuse leicht angehoben wird, um Frischluft durch die Lufteinlässe einströmen zu lassen. Das linke Seitenteil ist mit einem großen Sichtfenster bestückt, das einen Blick auf die interne Hardware erlaubt. Das Frontpanel wurde auf ein Seitenteil aufgeteilt, um die Optik der durchgängigen Front nicht zu zerstören. Beide USB 3.0-Ports und die Audiobuchsen sitzen dabei auf der rechten Seite. Direkt darüber befindet sich ein Schlitz, hinter dem ein optisches Laufwerk verbaut werden kann. Der gesamte Gehäuseboden wurde perforiert um eine bessere Kühlung zu erlauben, leider fehlen hier abnehmbare Staubfilter. Zwei 120-Millimeter-Gehäuselüfter sind im Deckel fest verbaut. Diese laufen standardmäßig unter Volllast und erzeugen dementsprechend hohe Lautstärken.Servernetzteil & Innenleben
Im Lieferumfang ist ein Servernetzteil mit einer Kapazität von 500 Watt im MINI-ITX-Format enthalten. Allerdings wurde der Platz zum Anschrauben schlecht gewählt, da das flache Netzteil den Airflow im Gehäuse massiv behindert. Es wird durch einen kleinen 40-Millimeter-Lüfter gekühlt, der im Betrieb kein Leisetreter ist. Ein Blick ins Innere zeigt, dass keine Lackierungen vorgenommen wurden. Dadurch erstrahlt das Innenleben in einem grauen stumpfen Glanz. Der Festplattenkäfig nimmt über Laufwerksschienen zwei 3,5-Zoll-Laufwerke und das optische Slim-Laufwerk auf. Aufpassen muss man beim Einbau moderner Grafikkarten. Zwar gibt der Hersteller grünes Licht für die Nutzung von Modellen mit einer Länge von bis zu 26,7 Zentimetern, bei Testungen war allerdings schon der Einbau einer 25,5 Zentimeter langen GeForce GTX 770 eine Herkulesaufgabe. Besser sieht es bei der Wahl des CPU-Kühlers aus. Bis zu 14 Zentimeter hohe Varianten stellen kein Problem dar.Fazit
EVGAs erster Ausflug in den Bereich der Gehäuse ist geglückt. Die Verarbeitung aus Stahl verleiht dem Tower eine gute Stabilität. Der Hersteller hat bei der Gestaltung des Innenraums vor allem an PC-Spieler gedacht und erlaubt auch den Einsatz von langen Grafikkarten und hohen Prozessorlüftern. Zwar können nur zwei HDDs beziehungsweise SSDs eingesetzt werden, doch für einen normalen Betrieb ist dies ausreichend. Die Kühlleistung fällt gut aus, aber die fehlenden Staubfilter trüben die Gesamtnote und für Käufer, die Wert auf einen Silent-Betrieb legen, sind hier falsch. Dafür sind das Netzteil und die Gehäuselüfter zu laut. Der Innenraum ist nicht lackiert und die Front aus glänzendem Plastik ist sicher nicht jedermanns Geschmack. Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, ob es die 180 EUR (Amazon) wert ist.