Der Spezialist für Senioren-Telefone, Doro, ist ausgesprochen umtriebig. Kaum zwei, drei Monate vergehen, ohne dass ein neues Modell auf den Markt geworfen wird. Da kann man durchaus einmal den Überblick über die mittlerweile enorme Modellpalette verlieren. Immerhin sticht das Doro Phone Easy 337ip technisch gesehen aus dieser Masse hervor: Denn es handelt sich dabei nicht etwas um ein herkömmliches Senioren-Telefon für den Analoganschluss. Vielmehr ist es für die VoIP-Telefonie gedacht.
Die Schweden gehen also mit der Zeit und tragen dem Fakt Rechnung, dass auch immer mehr ältere Menschen Telefonanschlüsse über Internetleitungen besitzen. Und wer sich nicht mit einem Router herumärgern möchte, der benötigt nun einmal ein klassisches VoIP-Telefon dafür. Dabei steckt in dem unscheinbar aussehenden Großtastentelefon erstaunlich fortschrittliche Technik: Sogar der Breitband-Codec G.722 wird unterstützt, was theoretisch Gespräche in HD-Qualität erlaubt – sofern der Anbieter dies unterstützt und auch der Angerufene ein Telefon mit G.722-Unterstützung einsetzt.
Darüber hinaus bietet das Telefon die üblichen Komfortmerkmale der Doro-Geräte. Dazu gehören überaus deutlich beschriftete Tasten, die sehr dick und breit ausgeführt sind, sowie ein zwar kleines, aber mit großen Ziffern überzeugendes Display. Anders als viele Konkurrenzgeräte kann es sogar bis zu zehn Ziffern in einer Zeile anzeigen, sonst müssen nicht selten schon 8-stellige Nummern als Laufschrift umgesetzt werden. Nicht zuletzt erfreuen drei Kurzwahltasten für vordefinierte Rufnummern und eine laute Freisprechfunktion. Natürlich ist das Telefon auch zu Hörgeräten kompatibel.
An anderer Stelle muss man dagegen mit einer eher schwachen Ausstattung leben können. So besitzt das Doro Phone Easy 337ip nur einen ausgesprochen kleinen Rufnummernspeicher: Gerade einmal 15 Rufnummern werden vorgehalten. Nicht viel größer ist das Telefonbuch. Mit gerade einmal 30 Positionen darf der Bekanntenkreis nicht sehr groß ausfallen – oder man braucht ein gutes Erinnerungsvermögen. Natürlich ist auf einem nur zweizeiligen Display (Rufnummer und Name) nur schwer ein übersichtliches Auswahlmenü realisierbar, etwas größere hätte das Telefonbuch dennoch ausfallen dürfen.
Letzten Endes dürfte vor allem der Preis abschreckend wirken: Das Phone Easy 337ip ist mit seinen 180 Euro ein brachial teures Gerät. Da hilft alle Senioren-Tauglichkeit nichts, wenn die Anschaffung dermaßen zu Lasten der kleinen Rente geht. Zumal es sich im Grunde nur um die Kunst handelt, ein Telefon etwas anders zu gestalten und jede Menge Standardfunktionen wegzulassen oder zu reduzieren...
30.03.2012