In etlichen – teils ernst, teils lustig gemeinten – Testreihen von Kunden lieferte der digitale Alkoholtester ALT-13 recht schwankende Messwerte ab. Geht man davon aus, dass dieses Ergebnis nicht aus einer Art mitfühlender Sympathie des Gerät gegenüber den Testpersonen resultiert, wirft es leider einen dunklen Schatten auf das von Digital Breath vertriebene Alkoholtestgerät – denn eigentlich sollte man sich auf die Testergebnisse verlassen können.
Ein Grund für die schwankenden Messwerte könnte natürlich darin zu suchen sein, dass die Bedienungsanleitung nicht oder nur unvollständig gelesen wurde. Denn der Proband sollte, so empfiehlt es der Hersteller, erst eine halbe Stunde nach dem Genuss des letzten Tropfen Alkohols in das Gerät hinein pusten. Unmittelbar nach einem Schnaps kann es nur falsche Ergebnisse abliefern. Zum anderen könnte aber auch das fehlende Mundstück Schuld an der Misere sein. Die Atemluft wird in diesem Fall nämlich nicht gezielt in das Testgerät hinein geführt, die kleinen Schlitze zum Hineinpusten werden von den (mitunter stark schwankenden) Probanden daher mal mehr, mal weniger gut getroffen, außerdem wird der Luftstrom häufig mehrmals unterbrochen – das Gerät hat es entsprechend schwer, eine genaue Analyse vorzunehmen. Drittens könnte natürlich aber auch sein, dass das Gerät selbst von Haus aus nur ungenaue Messergebnisse abliefern kann – doch um dies zu belegen, müsste es von unabhängigen Fachleuten auf Herz und Nieren geprüft werden, was leider bislang noch nicht geschehen ist.
So hinterlässt der Alkoholtester von Digital Breath leider ein uneinheitliches Bild. Teilweise bescheinigen ihm Privatkunden recht ordentliche und in Wiederholungstest sogar bestätigte Ergebnisse, die zumindest einen guten Anhaltspunkt über die körperliche Verfassung oder die Fahr(un)tüchtigkeit abgeben. Ganz im Gegensatz dazu berichten aber auch fast genauso viele Besitzer des Geräts von verheerend ausgefallenen Einzel- und Reihentests, in denen sich das Gerät blamiert hat. Aus neutraler Position betrachtet ist es daher unmöglich zu entscheiden, ob der Digital Breath einen erhobenen oder einen gesenkten Daumen verdient hat. So bleibt am Ende nichts anderes als ein Selbstversuch übrig – der nach der Überweisung von 20 EUR an Amazon jederzeit gestartet werden kann.
15.05.2012